Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung der PCC-Gruppe ist stark von der weiteren Konjunkturentwicklung abhängig, und zwar nicht nur auf unseren Hauptabsatzmärkten in Europa, sondern weltweit. Dabei wird auch die weitere Entwicklung der Energiepreise sowie der Inflation insgesamt eine große Rolle spielen. Weitere Ausführungen hierzu sind dem Kapitel „Ausblick auf das Folgejahr 2024“ zu entnehmen.
Außerdem besteht mit dem andauernden Russland-Ukraine-Krieg für unseren Konzern ein nicht unerhebliches politisches Risiko, das außerhalb unseres Einflussbereichs liegt. Eine weitere Eskalation des Krieges könnte erneute Transport- und Lieferkettenprobleme mit sich bringen. Eventuell könnte auch der Bestand unserer verbliebenen Beteiligungen in Russland gefährdet werden. Hiervon ist zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Lageberichts jedoch nicht auszugehen. Bezogen auf die gesamten Assets des PCC-Konzerns liegt der Anteil der russischen Vermögenswerte außerdem nur im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Neben einer weiteren Eskalation des Russland-Ukraine-Krieges könnte sich außerdem der im Oktober 2023 erneut ausgebrochene Nahostkonflikt, der aktuell im Suezkanal und im Roten Meer bereits zu Transport- und Lieferkettenproblemen führt, negativ auf die Weltwirtschaft auswirken. Dies gilt auch für eine mögliche Verschärfung des Konflikts zwischen China und Taiwan. Ähnliche Einschränkungen des weltweiten Wirtschaftsgeschehens könnten sich außerdem im Rahmen eventueller neuer Pandemien ergeben. Aufgrund der vielen aktuellen Unwägbarkeiten sind die finanziellen Auswirkungen auf die PCC-Gruppe insgesamt derzeit jedoch nicht konkret abschätzbar.
Eine weitere Herausforderung stellen der sogenannte „European Green Deal“ sowie das im Juli 2021 von der EU-Kommission verabschiedete Maßnahmenpaket „Fit for 55“ dar, durch dessen Umsetzung die europäischen Klimaziele bis 2055 erreicht werden sollen. Für die europäische Chemieindustrie und damit auch für große Teile der PCC-Gruppe bedeutet dies eine weitgehende Transformation ihrer Produktionsprozesse, die erhebliche, derzeit noch nicht konkret abschätzbare, Mehrkosten mit sich bringen wird. Dies könnte sich ebenfalls nachteilig auf die zukünftigen Dividendenzuflüsse der Konzernholding auswirken. Gleichzeitig eröffnet diese Transformation und die damit verbundene Einführung innovativer Prozesse, an deren Entwicklung auch die PCC-Gruppe auf mehreren Ebenen arbeitet, zukünftig auch weitere Wachstumsmöglichkeiten.
Des Weiteren sehen sich die Geschäftsbereiche der Chemiesegmente dem Risiko steigender Umweltschutzaufwendungen im Zuge der sich europaweit verschärfenden Abfall-, Abwasser- und sonstigen Umweltvorschriften ausgesetzt. Möglicherweise daraus resultierende Investitionsverpflichtungen könnten in Zukunft negative Auswirkungen auf die Ertragslage dieser Segmente und somit auch auf die Dividendenzuflüsse aus den entsprechenden Beteiligungen an die Konzernholding haben. Gleiches gilt für eventuelle zusätzliche Aufwendungen, die im Zusammenhang mit der REACH-Verordnung der EU (Verordnung zur Registrierung, Evaluierung und Autorisierung von Chemikalien) entstehen können. REACH-ähnliche Verordnungen werden aktuell auch von anderen Ländern geplant beziehungsweise befinden sich bereits in der Umsetzung. Dies gilt unter anderem für die Türkei, die USA sowie einige asiatische Länder. Welche Konsequenzen dies für die weitere Entwicklung des PCC-Konzerns mit sich bringen wird, bleibt abzuwarten.