(6) Umsatzerlöse

Der Umsatz im Geschäftsjahr 2023 belief sich auf 993,6 Millionen € (Vorjahr: 1.324,7 Millionen €). Darin enthalten sind 1,4 Millionen € (Vorjahr: 0,4 Millionen €) Umsatzerlöse aus Vertragsverbindlichkeiten zu Beginn der Berichtsperiode. Die Umsatzerlöse setzen sich aus 865,9 Millionen € aus dem Verkauf von Waren und 127,7 Millionen € aus der Erbringung von Dienstleistungen zusammen, wobei sich die Erbringung von Dienstleistungen vorrangig auf Transportdienstleistungen bezieht.

Der überwiegende Teil der Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Waren bezieht sich auf die Herstellung und den Vertrieb von chemischen Produkten, welche im Wesentlichen zu einem Zeitpunkt realisiert werden. Insgesamt belief sich die zeitpunktbezogene Umsatzrealisierung auf 974,4 Millionen € und die zeitraumbezogene Umsatzrealisierung auf 19,2 Millionen €. Der Konzernumsatz verteilt sich in den Berichtssegmenten auf verschiedene geografische Märkte. Dazu wird auf die Segmentberichterstattung in Abschnitt (17) verwiesen.

(7) Materialaufwand

Der Materialaufwand verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 215,8 Millionen € auf 649,9 Millionen €. Ausschlaggebend dafür waren im Wesentlichen geringere Einkaufspreise für we­sentliche Rohstoffe während Bezugskosten für Energie und Lo­gistik nahezu konstant blieben. Die teilweise auf Rekordniveau notierten Einkaufspreise im Vorjahr fielen entsprechend stark und setzen damit die Volatilitäten aus den Vorjahren fort. Zu­dem trägt der Produktionsbetrieb der Siliziummetall-Anlage auf Island zu dieser Entwicklung bei, der aufgrund eines rück­läufigen Marktpreisniveaus gepaart mit einer kundenseitigen Nachfragezurückhaltung aufgrund hoher wirtschaftlicher Un­sicherheit mit nur einem Ofen produziert hat. Positiv wirkten sich fortlaufende Optimierungen im Rohstoffmix sowie in den Produktionsprozessen und der damit einhergehende redu­zierte Rohstoffeinsatz aus.

(8) Andere aktivierte Eigenleistungen

Die aktivierten Eigenleistungen ergeben sich im Wesent¬lichen aus Herstellungskosten von Leistungen oder Vermögenswerten, welche aktiviert wurden. Eventuelle Zwischengewinne sind, soweit wesentlich, eliminiert. Die Position erhöhte sich von 12,8 Millionen € im Vorjahr auf 19,6 Millionen € im Geschäftsjahr 2023.

(9) Personalaufwand

Der Personalaufwand verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr von 143,6 Millionen € auf 138,0 Millionen €. Bereinigt um erfolgsabhängige Vergütungsbestandteile, die im Vorjahr aufgrund der historisch guten Ergebnisse gewährt wurden, ist allerdings auch im Geschäftsjahr 2023 ein erneuter Anstieg des Personalaufwands zu verzeichnen. Fachkräftemangel bei gleichzeitigem inflationsbedingten Lohn- und Gehaltskostendruck führten im Wesentlichen zu dieser Entwicklung. Zum 31. Dezember 2023 waren im PCC-Konzern insgesamt 3.265 Mitarbeitende beschäftigt (Vorjahr: 3.391). Im Jahresdurchschnitt 2023 waren im PCC-Konzern 3.297 Mitarbeitende beschäftigt (Vorjahr: 3.358).

Der wesentliche Teil des Rückgangs entfiel auf das Segment Handel & Services, in dem Überkapazitäten abgebaut wurden, sowie auf die Segmenten Polyole & Derivate und Chlor & Derivate. Im Segment Silizium & Derivate wurde die Zahl der Mitarbeitenden durch die Abschaltung eines Ofens ebenfalls reduziert. Die Verteilung der Mitarbeitenden nach Konzernsegmenten zum Bilanzstichtag ist wie folgt:

Geografisch verteilte sich die Anzahl der Mitarbeitenden zum Bilanzstichtag wie folgt:

(10) Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich von 31,6 Millionen € im Vorjahr um 2,3 Millionen € auf 34,0 Millionen € im abgelaufenen Geschäftsjahr. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf fast dreimal so hohe Kompensationszahlungen wie im Vorjahr im Zusammenhang mit CO2-Zertifikaten zurückzuführen. Die Kompensationszahlungen werden vom polnischen Staat als Ausgleich für Preiserhöhungen bei CO2-Zertifikaten gewährt.

Diese entfallen im Wesentlichen auf die AO PCC Rail, Moskau, die aufgrund der Einstellung ihres Geschäftsbetriebs aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden ist. Zudem sind die Ergebnisse aus den Entkonsolidierungen der OOO PCC Consumer Products i.L, Moskau, sowie der Elpis Sp. z o.o., Brzeg Dolny, darin enthalten.

Energieeffizienzzertifikate werden für besonders energiesparende Investitionen auf Antrag kostenfrei gewährt. Sämtliche Stücke, die nicht zur Deckung eigener Energiemengen notwendig sind, werden veräußert. Im Berichtsjahr wurden keine Zertifikate veräußert (Vorjahr: 1,7 Millionen €).

Die Erträge aus Versicherungserstattungen haben sich gegenüber dem Vorjahr um 4,9 Millionen € auf 0,8 Millionen € verringert. Im Vorjahr waren einmalig Erträge aus Versicherungserstattungen im Zusammenhang mit dem Brand einer Tankwagenreinigungsanlage vereinnahmt worden.

Die Position der weiteren sonstigen betrieblichen Erträge setzt sich, wie bereits im Vorjahr, aus diversen Einzelpositionen zusammen, die für sich betrachtet nicht wesentlich sind.

(11) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich von 98,9 Millionen € im Vorjahr um 10,8 Millionen € auf 109,7 Millionen € im abgelaufenen Geschäftsjahr. Die Posi­tion Instandhaltung und Reparaturen stellt mit 31,8 Mil­lionen € wie im Vorjahr den stärksten Einzelposten dar. Die Aufwendungen entfielen im Wesentlichen auf das anlagen­intensive Geschäft der Chemiestandorte.

Die Position der sonstigen Steuern enthält alle Steueraufwen­dungen, bei denen es sich nicht um Steuern vom Einkommen und vom Ertrag handelt. Die inländischen und ausländischen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie die latenten Steuern sind separat im Steuerergebnis ausgewiesen und in Abschnitt (16) erläutert.

Die Position der weiteren sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzt sich, wie bereits im Vorjahr, aus diversen Einzelpositionen zusammen, die für sich betrachtet nicht wesent­lich sind.

Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sind in der aktuellen Berichtsperiode mit 7,0 Millionen € erfasst (Vor­jahr: 14,3 Millionen €). Zusätzlich wurden Ausgaben für selbst entwickelte immaterielle Vermögenswerte und Sach­anlagen in Höhe von 10,2 Millionen € aktiviert.

(12) Ergebnis aus at Equity bewerteten Beteiligungen

Aufgrund der Verlustzuweisungen, die den Equity-Wertansatz der OOO DME Aerosol, Pervomaysky (Russland), übersteigen, wird der Equity-Wert für diese Gesellschaft mit Null ausge­wiesen. Die Verluste werden in einer Nebenbuchhaltung fort­geführt und mit künftigen Gewinnen zunächst verrechnet, bevor ein positiver Ergebnisanteil in der Konzernergebnisrechnung ausgewiesen wird. Das negative anteilige Jahres­ergebnis der OOO DME Aerosol beträgt – 3,3 Millionen €. Im Vorjahr wurde ein positives anteiliges Jahresergebnis von 0,8 Millionen € erfasst. Zum Stichtag 31. Dezember 2023 be­tragen die kumulierten Verluste damit 7,4 Millionen € (Vor­jahr: 4,1 Millionen €).

Der Equity-Wertansatz der IRPC Polyol Company Ltd., Bang­kok (Thailand), wurde im Berichtsjahr im Wesentlichen um das positive anteilige Jahresergebnis der Gesellschaft fortgeschrieben und beträgt zum Stichtag 2,1 Millionen € (Vor­jahr: 2,2 Millionen €). Die sonstigen Veränderungen beziehen sich auf Währungskurseffekte.

Der Equity-Wertansatz der PCG PCC Oxyalkylates Sdn. Bhd., Kuala Lumpur (Malaysia), wurde im Berichtsjahr um das negative anteilige Jahresergebnis der Gesellschaft fortgeschrieben und beträgt zum Stichtag 12,0 Millionen € (Vorjahr: 13,1 Mil­lionen €).

Die PCC SE hat gegenüber der finanzierenden Bank der PCG PCC Oxyalkylates Sdn. Bhd. eine Bürgschaft ausgespro­chen. Zum Aufstellungszeitpunkt ist nicht mit einer Inan­spruchnahme zu rechnen.

(13) Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte

Die Abschreibungen erhöhten sich von 74,7 Millionen € im Vorjahr um 4,2 Millionen € auf 78,9 Millionen € im abgelaufenen Geschäftsjahr. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens entfielen auf gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte sowie auf selbst erstellte und entwickelte immaterielle Vermögenswerte. Wertberichtigungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte wurden weder im abgelaufenen Geschäftsjahr noch im Vorjahr vorgenommen. Weitere Informationen zum Goodwill sind in Abschnitt (19) zu finden.

Im Geschäftsjahr 2023 wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte in Höhe von 2,6 Millionen € vorgenommen (Vorjahr: 1,5 Millionen €). Diese betreffen im Wesentlichen aktivierte Projektkosten im Segment Holding & Projekte, weil diese Projekte nicht mehr fortgeführt werden, sowie Technische Anlagen und Maschinen im Segment Chlor & Derivate aufgrund einer erhöhten Abnutzung von technischen Anlageteilen.

(14) Ergebnis aus Zinsen

Das Ergebnis aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen verrin­gerte sich von – 23,8 Millionen € im Vorjahr auf – 39,6 Millio­nen € im abgelaufenen Geschäftsjahr. Die größte Einzelposi­tion war wie im Vorjahr die Position des Zinsaufwands aus Anleihen. Sowohl die Muttergesellschaft der PCC-Gruppe als auch mehrere Tochtergesellschaften emittieren Anleihen zur Finanzierung von Investitionen sowie zur Refinanzierung fäl­liger Verbindlichkeiten. In Abschnitt (32) findet sich eine de­taillierte Darstellung der Verbindlichkeiten aus Anleihen und deren Laufzeiten.

Der größte absolute Anstieg ist bei den Zinsen aus Bankver­bindlichkeiten zu verzeichnen. Dies resultiert zum einen aus höheren Bankverbindlichkeiten und zum anderen aus einem allgemein höheren Zinsniveau.

Zinsen, die auf Investitionsprojekte entfallen, die einen qua­lifizierten Vermögenswert darstellen, werden gemäß IAS 23 in deren Bauzeit aktiviert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Zinsaufwendungen in Höhe von 0,9 Millionen € aktiviert (Vorjahr: 2,4 Millionen €). Der Finanzierungskostensatz betrug 5,8 % (Vorjahr: 4,6 %). Der gewichtete Zinssatz aller zinstragenden Verbindlichkeiten betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 4,7 % (Vorjahr: 4,3 %).

(15) Ergebnis aus Währungsumrechnungen

Erträge und Aufwendungen aus der Währungsumrechnung sind im Finanzergebnis ausgewiesen. Während sich die Er­träge aus Währungsumrechnungen von 66,7 Millionen € im Vorjahr auf 64,4 Millionen € im Berichtsjahr verringerten, er­höhten sich die Aufwendungen aus Währungsumrechnun­gen von 64,6 Millionen € im Vorjahr auf 77,8 Millionen € im Berichtsjahr. Im Saldo ergibt sich ein negatives Ergebnis von 13,3 Millionen €. Im Vorjahr hatte sich ein positives Ergebnis von 2,1 Millionen € ergeben. Wesentliche Einflussgrößen auf das Ergebnis aus Währungsumrechnungen sind die Kursent­wicklungen der für den PCC-Konzern maßgeblichen Währun­gen, im Wesentlichen der polnische Złoty und der US-Dollar.

(16) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag / Steueraufwand

Als Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind die in den einzelnen Ländern gezahlten oder geschuldeten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie die ergebniswirksam erfassten latenten Steuern ausgewiesen. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich dabei aus Gewerbe-und Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und den entsprechenden ausländischen Einkommen- und Ertragsteuern zusammen. In den sonstigen Steuern sind Grundsteuern, Vermögenssteuern und sonstige vergleichbare Steuerarten enthalten. Sie sind den sonstigen betrieblichen Aufwendun­gen zugeordnet.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag entfallen im Wesentlichen auf die Segmente Chlor & Derivate in Höhe von 6,8 Millionen € und Holding & Projekte in Höhe von 5,3 Millionen €. Gegenläufig dazu entfallen -13,3 Millionen € auf das Segment Silizium & Derivate. In der regionalen Betrachtung entfallen 11,7 Millionen € auf Polen und -13,5 Millionen € auf Sonstiges Europa.

Die Beziehung zwischen dem tatsächlichen und dem auf Ba­sis des Konzernergebnisses zu erwartenden Steueraufwand beziehungsweise -ertrag ist in der abgebildeten Tabelle er­sichtlich. Dem erwarteten Steueraufwand beziehungsweise -ertrag liegt dabei unverändert gegenüber dem Vorjahr ein vereinfachter Ertragsteuersatz von 30 % zugrunde. Die ef­fektive Steuerquote des PCC-Konzerns lag im Berichtsjahr bei – 20,4 % (Vorjahr: 25,3 %).

In einzelnen Konzerngesellschaften existieren steuerlich nutzbare Verlustvorträge. In der abgebildeten Tabelle sind die Zeitbänder angegeben, in denen steuerliche Verlustvor­träge genutzt werden können, auf die latente Steuern gebil­det wurden.

Die Verlustvorträge, auf die latente Steuern gebildet wurden, erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 72,0 Millionen €, was im Wesentlichen aus Verlusten der Siliziummetall-Pro­duktion auf Island resultiert. Diese konnte aufgrund des rückläufigen Marktpreisniveaus und einer kundenseitigen Nachfragezurückhaltung aufgrund hoher wirtschaftlicher Un­sicherheit im Geschäftsjahr 2023 überwiegend mit nur einem Ofen produzieren. Verlustvorträge, auf die keine latenten Steuern gebildet wurden, belaufen sich auf 179,8 Millionen € (Vorjahr: 191,5 Millionen €) und entstanden im Wesentlichen in der Konzernholding.