(17) Berichterstattung nach Segmenten

Die PCC-Gruppe ist aktuell mit mehr als 3.200 Mitarbeitenden an 41 Standorten in 17 Ländern aktiv. Das Beteiligungsportfo­lio ist in sieben Segmente gegliedert. Die sechs Segmente Polyole & De­rivate, Tenside & Derivate, Chlor & Derivate, Silizium & Deriva­te, Handel & Services und Logistik tragen dabei die operative Verantwortung. Diesen Segmenten sind insgesamt 17 Ge­schäftsfelder zugeordnet, die von den internationalen Ge­sellschaften und Einheiten gesteuert werden. Zum siebten Segment Holding & Projekte gehören neben der Holdingge­sellschaft PCC SE noch weitere Gesellschaften und Einheiten, die entweder als Zwischenholdings fungieren oder noch in der Projektentwicklung sind. Dazu zählen unter anderem die PCG PCC Oxyalkylates Sdn. Bhd. (Alkoxylate-Projekt in Malay­sia) und die PCC Chemicals Corporation, Wilmington (Delaware, USA).

Die Bündelung der Geschäfte in die sechs operativen Seg­mente stärkt Synergieeffekte und schärft das Profil der ein­zelnen Bereiche. Damit unterstreicht der PCC-Konzern seine Strategie des aktiven Beteiligungsportfolio-Managements und der fortlaufenden Optimierung seines Portfolios. Das Ma­nagement von Assets beziehungsweise Beteiligungen und die Prüfung weiterer Akquisitionen mit dem Ziel der kompe­tenznahen Diversifikation in neue Marktsegmente stehen im Mittelpunkt der Konzernpolitik. Langfristig sollen damit nach­haltiges Wachstum gesichert und die Unternehmenswerte kontinuierlich gesteigert werden.

Zum Segment Polyole & Derivate gehören die Geschäftsfel­der Polyole, Polyurethan-Systeme sowie Alkylphenole. Polyole sind Grundstoffe von Polyurethan- oder kurz PU-Schaumstof­fen. Sie besitzen ein breites Anwendungsspektrum in einer Vielzahl von Branchen: von der PCC-Schaumstofftechnologie iPoltec® für Hochkomfortmatratzen bis zu PU-Schaumsyste­men für die effektive und klimaschonende Wärmedämmung von Gebäuden.

Im Segment Tenside & Derivate sind die Geschäftsfelder An­ionische Tenside, Nichtionische Tenside, Amphotere Tenside (Betaine) sowie Haushalts- und Industriereiniger, Waschmittel und Körperpflegeprodukte gebündelt. Durch ihre Wirkungs­vielfalt aus Schäumen, Benetzen, Emulgieren und Reinigen sind Tenside Hauptbestandteile vieler Produkte. So sorgen sie etwa in Zahncremes für den Reinigungseffekt und die Schaumbildung sowie in Geschirrspülmitteln dafür, dass sich Schmutz von der Oberfläche löst.

Zum Segment Chlor & Derivate gehören die Geschäftsfel­der Chlor, Chlor-Folgeprodukte, MCAA sowie Phosphor- und Naphthalin-Derivate. Chlor ist nicht nur einer der meistver­wendeten Grundstoffe der chemischen Industrie und auchaus dem Alltag vieler Menschen kaum wegzudenken: Beim Baden im Schwimmbad schützt es zum Beispiel als Desinfek­tionsmittel vor Krankheitserregern. Aber auch in der Wasser­wirtschaft und in der Petrochemie kommen Chlor, das die PCC-Gruppe umweltschonend mit der Membrantechnologie herstellt, und Chlor-Folgeprodukte zum Einsatz.

Das Segment Silizium & Derivate gliedert sich in die Ge­schäftsfelder Quarzit und Siliziummetall. Siliziummetall wird unter anderem in der Aluminiumindustrie als Legierungsele­ment für die Automobilherstellung, in der chemischen Indus­trie etwa zur Herstellung von Silikonen, Silanen und Polysili­zium, dem Grundstoff der Wafer für Solarpanels, verwendet. Darüber hinaus besteht langfristig ein starker Bedarfszu­wachs von Siliziummetall für neue Anwendungen im Rahmen des Klimaschutzes, wie zum Beispiel in der Batterietechnolo­gie. Die PCC-Gruppe nutzt für die Siliziummetall-Produktion Strom aus 100 % erneuerbaren Energien. Den Ausgangsstoff Quarzit baut PCC im konzerneigenen Quarzit-Steinbruch im polnischen Zagórze ab.

Im Segment Handel & Services sind die beiden Geschäfts­felder Rohstoffhandel und Dienstleistungen gebündelt. Zum Handelsportfolio mit petro- und carbostämmigen Rohstof­fen gehören chemische Rohstoffe, vor allem Nebenprodukte aus Kokerei wie Rohteer und Rohbenzol. Zu den Dienstleis­tungen gehören IT-Dienstleistungen sowie der Bereich kon­ventionelle Energien. Das Heizkraftwerk der PCC-Gruppe am Chemiestandort Brzeg Dolny, eine Kraft-Wärme-Kopplungs- Anlage, versorgt die dortigen Produktionsanlagen mit Strom und Prozessdampf und darüber hinaus große Teile der Klein­stadt mit Wärme.

Das Segment Logistik umfasst die Geschäftsfelder Intermo­daler Transport und Straßentransport. Die PCC-Gruppe ist einer der führenden Anbieter von Contai­nertransporten in Polen. Das Logistiknetz reicht von Osteuro­pa bis in die Benelux-Länder und über die neue Seidenstraße nach China sowie zu weiteren asiatischen Knotenpunkten. Die PCC-Gruppe verfügt über fünf konzerneigene Container­terminals sowie Eisenbahnlizenzen in Polen und Deutschland. Die Tankwagenflotte von PCC ist auf den europaweiten Stra­ßentransport flüssiger Chemikalien spezialisiert.

Das Segment Holding & Projekte ist in die beiden Geschäfts­felder Beteiligungsmanagement und Projekte gegliedert. Dem Segment sind Einheiten zugeordnet, die sich in der Planungs- und Bauphase befinden – etwa der Bau einer Pro­duktionsanlage für Alkoxylate in Malaysia gemeinsam mit PETRONAS Chemicals Group Berhad. Die Investitionsprojekte werden erst nach Produktionsstart den jeweiligen operativen Einheiten zugeordnet, um diese vom Projektmanagement zu entlasten und zugleich die Projekterfahrung des Konzern­managements gezielt einzusetzen. In diesem Segment führen wir auch die umweltfreundlichen Kleinwasserkraftwerke im Bereich erneuerbarer Energien.

Den Bewertungsgrundsätzen für die Segmentberichterstat­tung liegen die im Konzernabschluss verwendeten Bewer­tungsgrundsätze zugrunde. Konzerninterne Transaktionen werden grundsätzlich wie unter fremden Dritten getätigt. Gemäß IFRS 8 sind Geschäftssegmente auf Basis der internen Berichterstattung über die Konzernbereiche abzugrenzen, deren Betriebsergebnisse regelmäßig vom Hauptentschei­dungsträger der Gesellschaft im Hinblick auf Entscheidungen über die Verteilung von Ressourcen zu diesen Segmenten und die Bewertung ihrer Ertragskraft überprüft werden. An die Hauptentscheidungsträger zur Allokation von Ressourcen auf die Geschäftssegmente des Konzerns berichtete Informa­tionen sowie die Bewertung ihrer Ertragskraft beziehen sich auf die Arten von Gütern und Dienstleistungen, die herge­stellt beziehungsweise erbracht werden.

Der Konzernumsatz belief sich im Geschäftsjahr 2023 auf 993,6 Millionen € und lag damit um 331,0 Millionen € oder 25,0 % unter dem Umsatz des Vorjahres von 1.324,7 Millio­nen €. Mit einem Umsatz von 275,6 Millionen € war das Seg­ment Chlor & Derivate der Hauptumsatzträger. Gegenüber dem Vorjahresumsatz in Höhe von 388,5 Millionen € bedeu­tet dies einen Rückgang um 112,9 Millionen € beziehungs­weise 29,1 %. Der Anteil am Konzernumsatz verringerte sich auf 27,7 % (Vorjahr: 29,3 %). Das Segment Tenside & Derivate erzielte einen Umsatz von 206,6 Millionen € und lag damit um 25,2 Millionen € beziehungsweise 10,9 % unter dem Vor­jahresumsatz von 231,8 Millionen €. Der Anteil am Gesamt­umsatz des PCC-Konzerns erhöhte sich um 3,3 Prozentpunkte auf 20,8 % (Vorjahr: 17,5 %). Der Umsatz des Segments Polyo­le & Derivate belief sich auf 191,1 Millionen € und lag damit um 68,7 Millionen € oder 26,4 % unter dem Umsatz des Vor­jahres von 259,8 Millionen €. Der Anteil am Konzernumsatz verringerte sich auf 19,2 % (Vorjahr: 19,6 %). Der Umsatz des Segments Silizium & Derivate lag bei 72,0 Millionen € und verringerte sich damit im Vergleich zum Vorjahr um 40,4 Mil­lionen € oder 35,9 % (Vorjahr: 112,4 Millionen €). Der Anteil am Konzernumsatz betrug 7,2 % (Vorjahr: 8,5 %). Im Segment Handel & Services verringerte sich der Umsatz um 73,9 Millio­nen € beziehungsweise 38,6 % auf 117,6 Millionen € (Vorjahr: 191,5 Millionen €). Der Anteil am Konzernumsatz reduzierte sich um 2,7 Prozentpunkte auf 11,8 %. Das Segment Logistik verzeichnete gegenüber dem Vorjahr einen Umsatzrückgang um 10,2 Millionen € beziehungsweise 7,4 % auf 127,7 Millio­nen € im Geschäftsjahr 2023 (Vorjahr: 137,9 Millionen €). Der Anteil am Konzernumsatz betrug 12,9 % (Vorjahr: 10,4 %).

(18) Berichterstattung nach Regionen

Im Rahmen der regelmäßigen internen und externen Berichterstattung wird das Geschäft der PCC-Gruppe geografisch in sieben Regionen (Deutschland, Polen, andere EU-Mitgliedstaaten, sonstiges Europa, USA, Asien und sonstige Regionen) unterteilt. Im Berichtsjahr 2023 erzielte der Konzern 19,5 % der Umsätze mit Kunden in Deutschland (Vorjahr: 21,1 %), 38,0 % entfielen auf Kunden in Polen (Vorjahr: 34,3 %).

Die PCC-Gruppe machte insgesamt 86,3 % ihres Umsatzes mit Kunden in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (Vorjahr: 83,5 %). Den Schwerpunkt bildeten dabei Polen und Deutschland.

Auf Polen entfielen 2023 mit 800,2 Millionen € (Vorjahr: 1.012,6 Millionen €) 80,5 % des Konzernumsatzes mit Dritten, berechnet nach Sitz der Gesellschaft (Vorjahr: 76,4 %). Nach Sitz der Kunden waren es mit 378,0 Millionen € (Vorjahr: 454,2 Millionen €) 38,0 % (Vorjahr: 34,3 %). In Deutschland verringerte sich der Umsatz von 279,5 Millionen € im Vorjahr auf 193,5 Millionen € im Berichtsjahr nach Sitz der Kunden. Nach Sitz der Gesellschaft verringerte sich der Umsatz von 137,8 Millionen € im Vorjahr auf 80,1 Millionen € im Berichtsjahr.

Die Investitionen stiegen im Vergleich zum Vorjahr und be­liefen sich insgesamt auf 142,5 Millionen € (Vorjahr: 116,3 Mil­lionen €). Von den Investitionen entfiel im Geschäftsjahr 2023 mit 123,6 Millionen € (Vorjahr: 129,4 Millionen €) der größte Teil auf die Region Polen. Neben Investitionen in die Contai­nerterminals wurden auch Investitionen in Lokomotiven und Plattformen getätigt. Ebenfalls konnte das neue Forschungs-und Entwicklungszentrum am Standort Brzeg Dolny ent­scheidend vorangebracht werden. Hinzu kamen fortlaufende Ersatzinvestitionen. Ein weiterer Aspekt waren Investitionen in Kapazitätserweiterungen an den Chemieanlagen, die mit Modernisierungsinvestitionen einhergehen.