Polyole & Derivate

Polyole sind Grundstoffe für die Produktion von Polyurethan (PU)-Schaumstoffen und PU-Systemen, die ein breites Anwendungsspektrum in einer Vielzahl von Branchen besitzen. PU-Weichschaumstoffe dienen unter anderem zur Herstellung von komfortablen Matratzen. PU-Hartschäume werden in der Kälteindustrie zu Isolierzwecken sowie in der Bauindustrie als Dichtschaum eingesetzt. Aus speziellen Prepolymer-Schäumen werden unter anderem Polierpads für die Automobilbranche hergestellt und PU-Systeme werden beispielsweise als Thermoisolierungen, Blocksysteme von Wärmedämmplatten sowie als PU-Klebstoffe für diverse Anwendungsbereiche eingesetzt.

Das Segment Polyole & Derivate umfasst die Geschäftsfelder Polyole, Polyurethan-Systeme sowie Alkylphenole. Dominierende Geschäftseinheit dieses Segments ist die Business-Unit Polyole der PCC Rokita SA, Brzeg Dolny (Polen), deren Fokus auf der Produktion und dem Vertrieb von Polyether-Polyolen und Polyester-Polyolen liegt. Zum Segment Polyole & Derivate gehören des Weiteren der Spezialschaum- und Polierpadshersteller PCC Prodex GmbH, Essen, und das Systemhaus PCC Prodex Sp. z o.o., Brzeg Dolny, sowie die Zwischenholding PCC Insulations GmbH, Duisburg, unter deren Dach alle Beteiligungen in Produktion und Vertrieb von Isolier- und sonstigen Baumaterialien gebündelt sind. Hierzu zählen die PCC Therm Sp. z o.o., Brzeg Dolny, die PCC Bulgaria EOOD, Sofia (Bulgarien), sowie der entsprechende Geschäftsbereich der tschechischen PCC Morava-Chem s.r.o., Český Těšín. Die Geschäfte dieser Beteiligungen, deren Entwicklung sich in den vergangenen Jahren pandemiebedingt verzögert hatte, befanden sich 2023 weiter im Aufbau. Dies gilt auch für die Aktivitäten der PolyU GmbH, Oberhausen, deren Fokus auf der Entwicklung von kundenspezifischen Spezialprodukten auf Polyole-Basis liegt. Komplettiert wird das Segment Polyole & Derivate durch die IRPC Polyol Company Ltd., Bangkok (Thailand), an der die PCC-Gruppe in einem Joint Venture mit der thailändischen IRPC Public Company Ltd. eine 50%ige Beteiligung hält. Die Gesellschaft wird nach der Equity-Methode in den Konzern einbezogen. Die Zahl der Mitarbeitenden im Segment Polyole & Derivate lag bei 341 (Vorjahr: 351).

Das Segment Polyole & Derivate erzielte im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 191,1 Millionen €, 68,7 Millionen € oder 26,4 % weniger als im Vorjahr (259,8 Millionen €). Der Anteil am Konzernumsatz lag mit 19,2 % auf Vorjahresniveau (19,6 %), unsere Umsatzerwartungen für 2023 wurden insgesamt deutlich verfehlt und auch die Ergebnisentwicklung verlief deutlich schwächer als erwartet. Wesentliche Ursache war – neben der geringeren Nachfrage – der zunehmend aggressive Wettbewerb aus China und anderen asiatischen Ländern. Dies beeinträchtigte nicht nur den Absatz europäischer Hersteller in Europa, sondern schmälerte auch die Exportchancen für europäische Waren, wodurch sich der innereuropäische Konkurrenzkampf noch zusätzlich verschärfte. Ab September 2023 zeichnete sich ein verhaltener Nachfrageanstieg bei Polyolen ab, gefragt waren aber überwiegend günstigere Standardqualitäten mit geringeren Margen. In diesem herausfordernden Marktumfeld konnte sich die Business-Unit Polyole der PCC Rokita SA dennoch gut behaupten und erneut ein positives Jahresergebnis erzielen. Die sehr guten Vorjahresergebnisse wurden jedoch nicht mehr erreicht. Die IRPC Polyol Company Ltd. deren Polyole und Polyurethan-Systeme überwiegend im südostasiatischen Raum vermarktet werden, sah sich ebenfalls zunehmendem Wettbewerb aus China ausgesetzt. Umsatz- und Ergebnisentwicklung dieser Beteiligung blieben daher ebenfalls deutlich unter Vorjahr und unter unseren Erwartungen, verliefen aber weiterhin gewinnbringend.

Das Polyurethan-Systemhaus PCC Prodex Sp. z o.o. profitierte im vierten Quartal 2023 von der starken Verknappung des Rohstoffs Methylen-Diphenyl-Isocyanat (MDI) auf dem europäischen Markt – eine Folge von Produktionsproblemen bei gleich mehreren europäischen Herstellern. Die PCC Prodex Sp. z o.o. bezieht ihr MDI überwiegend aus Asien und wurde daher durch die Verknappung nicht beeinträchtigt. Demzufolge konnte diese Beteiligung für die von ihr produzierten Polyurethan-Systeme (im Wesentlichen Dachspritzschäume) am Markt deutlich höhere Verkaufspreise durchsetzen und somit ergebnisseitig doch noch an das sehr gute Vorjahresniveau anknüpfen. Die im Geschäftsfeld Spezialschaum und Polierpads tätige PCC Prodex GmbH konnte ihre Performance gegenüber dem Vorjahr zwar verbessern, blieb aber 2023 weiterhin defizitär. Dies gilt auch für den Bereich Wärmedämmplatten der Zwischenholding PCC Insulations GmbH und ihrer Tochtergesellschaften, dessen Aufbau durch die Corona-Pandemie stark gebremst worden war. Der Alkylphenol-Hersteller PCC Synteza S.A., Kędzierzyn-Koźle (Polen), verzeichnete 2023 eine stark rückläufige Nachfrage in diesem Stammgeschäft und schloss das vergangene Geschäftsjahr daher ebenfalls mit Verlust ab. Sowohl Umsatz als auch Ergebnis dieser Beteiligung blieben deutlich unter Vorjahr und auch deutlich unter unseren Erwartungen. Für die zukünftige Entwicklung der PCC Synteza S.A. wird daher die im Vorjahr erfolgte Erweiterung ihres Produktportfolios um Spezialchemikalien auf Polyole-Basis von zunehmender Bedeutung sein. Die PCC Synteza S.A. stellt diese Spezialchemikalien in enger Kooperation mit der PolyU GmbH her. Zwar lag auch die Nachfrage nach diesen Produkten aufgrund der schwachen Baukonjunktur auf niedrigem Niveau; außerdem mussten zunächst noch Lagerbestände an hochpreisigen Rohstoffen verbraucht werden, weshalb auch die PolyU GmbH das Jahr 2023 mit Verlust beendete. Langfristig sollte sich jedoch für beide Beteiligungen durch Herstellung und Vertrieb dieser Spezialprodukte deutliches Wachstum ergeben.

Das Produktportfolio des Segments Polyole & Derivate planen wir auch in Zukunft kontinuierlich zu diversifizieren und auszubauen, um die Erfolgsbasis dieses Segments langfristig zu stärken. Dabei werden unter anderem die Entwicklung von Produkten für kundenspezifische Anwendungen im Fokus stehen sowie die geografische Expansion, insbesondere in den nach wie vor dynamisch wachsenden asiatischen Märkten und langfristig auch in den USA. Dies gilt nicht nur für das Segment Polyole & Derivate, sondern segmentübergreifend für alle Kerngeschäftsbereiche im Konzern. Im Geschäftsjahr 2023 lag der Fokus auf dem Bau einer Produktionsanlage für Alkoxylate (eine Chemikaliengruppe, die spezielle nichtionische Tenside und Polyether-Polyole umfasst) in Malaysia zusammen mit dem malaysischen Joint-Venture-Partner PETRONAS Chemicals Group Berhad (PCG). Der Bau dieser Anlage mit einer Produktionskapazität von 70.000 Tonnen durch die gemeinsame Projektgesellschaft PCG PCC Oxyalkylates Sdn. Bhd. schritt 2023 planmäßig voran. Die Inbetriebnahmephase startete im dritten Quartal. Die Aufnahme eines regelmäßigen Produktionsbetriebs verzögerte sich unter anderem infolge eines wartungsbedingten Stillstands der Produktionsanlage von PCG für den Rohstoff Ethylenoxid über den Jahreswechsel hinaus. In den kommenden Jahren wird die PCG PCC Oxyalkylates Sdn. Bhd. zu weiterem Wachstum in den Segmenten Polyole & Derivate und Tenside & Derivate beitragen.

Tenside & Derivate

Tenside haben als oberflächenaktive Substanzen ein überaus breites Anwendungsspektrum. Sie verringern die Oberflächenspannung einer Flüssigkeit oder die Grenzflächenspannung etwa zwischen einer festen Oberfläche und einer Flüssigkeit. Ihre Wirkungsvielfalt umfasst Schäumen, Benetzen, Emulgieren und Reinigen. Tenside sind Grundkomponenten von Wasch- und Reinigungsmitteln sowie Körperpflegeprodukten. Darüber hinaus finden sie unter anderem in der Textilindustrie und der Agrochemie sowie bei der Herstellung von Schmierstoffen, Farben, Lacken und auch Kunststoffen Anwendung.

Das Segment Tenside & Derivate umfasst die Geschäftsfelder Anionische Tenside, Nichtionische Tenside, Betaine (amphotere Tenside) sowie Downstream-Aktivitäten im Konsumgüterbereich. Zu diesem Segment zählen die PCC Exol SA, Brzeg Dolny, sowie deren US-amerikanische Tochtergesellschaft PCC Chemax, Inc., Piedmont (South Carolina). Im Segment Tenside & Derivate führt die PCC SE seit 2022 auch die PCC Consumer Products S.A. und deren Tochtergesellschaften. Die Konsumgüterproduktion umfasst Haushalts- und Industriereiniger sowie Waschmittel und Körperpflegeprodukte sowohl unter eigenen Markennamen als auch als Private-Label-Produkte. Das Segment Tenside & Derivate erzielte 2023 einen Umsatz in Höhe von 206,6 Millionen €. Gegenüber dem Vorjahr (231,8 Millionen €) bedeutet dies ein Minus von 10,9 %. Der Anteil am Gesamtumsatz des PCC-Konzerns erhöhte sich um 3,3 Prozentpunkte auf 20,8 %. Die Zahl der Mitarbeitenden betrug zum Geschäftsjahresende 495 (Vorjahr: 513).

Bei der größten Beteiligung dieses Segments, der PCC Exol SA, blieben die Absatzmengen 2023 zwar stabil, lagen aber unter unseren Erwartungen. Dies galt insbesondere für das Geschäftsfeld Spezialprodukte für industrielle Anwendungen. Die durchschnittlichen Verkaufspreise waren 2023 sowohl in diesem Geschäftsfeld als auch bei den Rohstoffen für die Körperpflege- und Reinigungsmittelindustrie niedriger als erwartet. Eine der wesentlichen Ursachen war auch hier – neben der schwachen Konjunktur – der zunehmende Wettbewerbsdruck insbesondere aus China und Indien. Im Laufe des zweiten Halbjahres drängte außerdem ein großer europäischer Tenside-Hersteller mit seinen neu in Betrieb genommenen Kapazitäten auf den europäischen Markt. Dessen aggressive Preispolitik verschärfte die Wettbewerbssituation zusätzlich. Trotz dieses herausfordernden Marktumfelds konnte die PCC Exol SA das Geschäftsjahr 2023 erfolgreich abschließen. Dies gilt auch für ihre Tochtergesellschaft PCC Chemax, Inc. sowie für das Segment Tenside & Derivate insgesamt. Erfreulicherweise leistete 2023 auch das Geschäftsfeld Konsumgüter hierzu einen positiven Beitrag. Dominierende Gesellschaft des Konsumgüterbereichs ist die PCC Consumer Products Kosmet Sp. z o.o., die im abgelaufenen Geschäftsjahr von der steigenden Nachfrage nach Private-Label-Produkten profitieren konnte. Außerdem wirkte sich der hohe Anteil an Haushaltschemikalien im Produktportfolio der PCC Consumer Products Kosmet Sp. z o.o. ergebnisbegünstigend aus, da dieses Marktsegment grundsätzlich deutlich resilienter als der Kosmetikmarkt ist.

Ähnlich wie im Segment Polyole & Derivate plant die PCC-Gruppe auch im Segment Tenside & Derivate, das Produktportfolio weiter zu diversifizieren und den Anteil an höherwertigen Spezialprodukten kontinuierlich auszubauen. Dabei wird der Vertrieb segmentübergreifend zunehmend anwendungsbezogen ausgerichtet und soll zusätzlich durch Regionalmanager gestärkt werden. Dies gilt sowohl für den westeuropäischen als auch für den zentral-osteuropäischen und den südeuropäischen Raum. Darüber hinaus wird weiterhin eine zunehmende Internationalisierung angestrebt, insbesondere im asiatischen Markt, aber auch in der MENA-Region und langfristig auch in den USA. Durch Abschluss eines gemeinsamen Abnahmevertrages mit ihrem wichtigsten Ethylenoxid-Lieferanten stellte die PCC Exol SA zusammen mit der PCC Rokita SA bereits Ende 2021 ihre Versorgung mit diesem wesentlichen Rohstoff langfristig sicher. Dieser Vertrag bedingt allerdings auch auf PCC-Seite eine Erweiterung der Produktionskapazitäten. Deren Ausbau wurde 2023 gestartet und wird 2024 weiter vorangetrieben. Darüber hinaus soll auch die Auslastung dieser neuen Kapazitäten durch den fortschreitenden Ausbau sowohl des Kunden- als auch des Produktportfolios frühzeitig vorbereitet werden.

Chlor & Derivate

Chlor zählt zu den wichtigsten und meistproduzierten Grundstoffen in der chemischen Industrie. Innerhalb des PCC-Konzerns dient die Chemikalie unter anderem zur Herstellung von Propylenoxid für unsere Polyole-Produktion sowie als Rohstoff für die Produktion von Monochloressigsäure (MCAA, englisch Monochloroacetic acid) und von Phosphor-Derivaten. Chlor kommt außerdem als Desinfektionsmittel zum Einsatz und findet, ebenso wie diverse Chlor-Folgeprodukte, unter anderem in der Wasserwirtschaft und der Petrochemie Anwendung.

Das Segment Chlor & Derivate ist in vier Geschäftsfelder unterteilt: Chlor, Chlor-Folgeprodukte, Monochloressigsäure (MCAA) sowie Phosphor- und Naphthalin-Derivate. Zu diesem Segment zählen die entsprechenden Geschäftseinheiten der PCC Rokita SA, also deren Business-Units Chlor sowie Phosphor- und Naphthalin-Derivate, und die MCAA SE sowie die PCC MCAA Sp. z o.o., alle am Standort Brzeg Dolny. Der Umsatz dieses Segments belief sich 2023 auf 275,6 Millionen € und lag damit um 29,1 % unter Vorjahr (388,5 Millionen €). Der Anteil am Konzernumsatz verringerte sich um 1,6 Prozentpunkte auf 27,7 % (Vorjahr: 29,3 %). Das Segment beschäftigte im abgelaufenen Geschäftsjahr 427 Mitarbeitende (Vorjahr: 464).

Das Segment Chlor & Derivate stellte 2023 erneut mit weitem Abstand den Hauptumsatz- und Hauptergebnisträger des PCC-Konzerns dar. Die Rekordwerte des Vorjahres wurden aber bei Weitem nicht erreicht. Wesentliche Ursachen war auch hier die schwache Konjunktur bei gleichzeitig zunehmendem Wettbewerbsdruck aus China und steigenden Fixkosten. Außerdem musste die Chlor-Produktion am Standort Brzeg Dolny aufgrund der geringeren konzerninternen Nachfrage nach Propylenoxid (als Rohstoff für die Polyole-Herstellung auf Basis von Chlor und Propylen) sowie der ebenfalls geringeren Nachfrage nach Chlor für MCAA gedrosselt werden. Hierdurch reduzierte sich auch das Aufkommen an Chlor-Nebenprodukten. Die durchschnittlichen Verkaufspreise für diese Produkte gingen im Vergleich zu den teilweise historischen Höchstständen des Jahres 2022 deutlich zurück, blieben aber immer noch auf einem hohen Niveau, mit entsprechend positiven Auswirkungen auf die Ergebnisentwicklung der Business-Unit Chlor der PCC Rokita SA. Ergebnisbegünstigend wirkten sich Ausgleichszahlungen des polnischen Staates für hohe Energie- und CO2-Kosten aus. Insgesamt schlossen daher diese Geschäftseinheit und auch das Chlor-Segment als Ganzes das Jahr 2023 deutlich positiv ab.

Die Business-Unit Phosphor- und Naphthalin-Derivate der PCC Rokita SA war 2023 insbesondere im Geschäftsfeld phosphorbasierte Flammschutzmittel von dem starken Wettbewerb aus China betroffen. Die chinesischen Produkte wurden teilweise zu Preisen angeboten, die unter den Herstellungskosten in Europa lagen. Die durchschnittlichen Verkaufspreise und damit auch die Margen für europäische Produkte gingen erheblich zurück. Insgesamt konnte diese Business-Unit das Geschäftsjahr 2023 zwar noch positiv beenden, blieb aber deutlich unter dem historisch guten Vorjahresergebnis.

Umsatz und Ergebnis der PCC MCAA Sp. z o.o. reichten 2023 ebenfalls nicht an das sehr gute Vorjahr heran. Ursächlich hierfür waren unter anderem deutlich geringere Verkäufe von MCAA an gleich mehrere Abnehmer aus der Pflanzenschutzmittelindustrie – eine Folge hoher Lagerbestände auf deren Kundenseite, die aufgrund der Lieferkettenproblematik in den Vorjahren aufgebaut worden waren. Auch aus anderen Industriebereichen blieb die Nachfrage nach MCAA unter Vorjahr. Wegen eines unvorhergesehenen Katalysatorwechsels wurde das Ergebnis der PCC MCAA Sp. z o.o. außerdem durch außerplanmäßige Wertminderungen belastet. Gegenläufig wirkten sich sinkende Rohstoffpreise, unter anderem für Essigsäure, aus. Insgesamt verlief die Geschäftsentwicklung daher auch bei dieser Beteiligung 2023 positiv.

Silizium & Derivate

Siliziummetall wird unter anderem als Aluminium-Legierungselement sowie in der chemischen Industrie bei der Siloxan- und Silikonherstellung verwendet. Darüber hinaus besteht langfristig ein starker Bedarfszuwachs bei Siliziummetall und dem bei der Produktion anfallenden Silizium-Pulver unter anderem durch neue Anwendungen im Rahmen des Klimaschutzes.

Das Segment Silizium & Derivate gliedert sich in die Geschäftsfelder Siliziummetall und Quarzit und umfasst die PCC BakkiSilicon hf., Húsavík (Island), mit ihrer Siliziummetall-Produktion und die PCC Silicium S.A., Zagórze (Polen), die in ihrem Quarzit-Steinbruch den Basisrohstoff für Siliziummetall fördert. Darüber hinaus wird die PCC Seaview Residences ehf., Húsavík, die für die Mitarbeitenden vor Ort Wohnraum organisiert, in diesem Segment geführt. Insgesamt erzielte das Segment Silizium & Derivate im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 72,0 Millionen € und blieb damit um 35,9 % unter Vorjahr (112,4 Millionen €). Der Anteil am Konzernumsatz betrug 7,2 % (Vorjahr: 8,5 %). Die Zahl der Mitarbeitenden reduzierte sich auf 207 (Vorjahr: 223).

Hauptumsatzträger des Segments ist die PCC BakkiSilicon hf., die im isländischen Húsavík eine Siliziummetall-Anlage mit einer nominalen Jahreskapazität von 32.000 Tonnen betreibt. Aufgrund der schwierigen Marktsituation produzierte diese Konzerngesellschaft 2023 jedoch ganzjährig mit nur einem von zwei Öfen und beendete das abgelaufene Geschäftsjahr mit einem erheblichen Verlust im höheren zweistelligen Millionenbereich. Wesentliche Ursache war die rückläufige Nachfrage nach Siliziummetall, insbesondere seitens der heimischen Aluminiumindustrie – eine Folge der hohen Energiepreise in Europa bei gleichzeitig schwacher Nachfrage nach Aluminium aus der Automobil- und auch aus der Bauindustrie. Auch die Nachfrage anderer Abnehmer, unter anderem aus der chemischen Industrie, ging konjunkturbedingt weiter zurück. Parallel dazu drängten weiterhin große Mengen Siliziummetall, vor allem aus China, auf den europäischen Markt, der – anders als beispielsweise der US-Markt – unzureichend gegen Billigimporte geschützt ist. Die Preise dieser Importmengen lagen sogar teilweise unter den Herstellungskosten in Europa. Im Jahresverlauf 2023 gingen hier die Energiepreise und unter anderem auch die Einkaufspreise für Kohle, die als Reduktionsmittel im Produktionsprozess für Siliziummetall eingesetzt wird, wieder zurück. Außerdem gelang es der PCC BakkiSilicon hf., den Produktionsprozess deutlich zu optimieren und dabei sowohl die Rohstoffeinsatzfaktoren als auch die Siliziummetall-Ausbeute zu steigern. Am Jahresende 2023 zeichnete sich eine Trendwende auf dem Markt für Siliziummetall ab: Ein europäischer Wettbewerber musste seine Siliziummetall-Produktion aufgrund eines Brandes in seiner Anlage einstellen und dieser Stillstand wird voraussichtlich mehrere Monate dauern. Darüber hinaus zogen die Siliziummetall-Preise in China an und die Transportkosten nach Europa verteuerten sich infolge des neuen Nahostkonflikts und der damit verbundenen Probleme im Suezkanal und im Roten Meer. Außerdem wurden dadurch die Lieferzeiten verlängert und die Nachfrage nach europäischer Ware stieg wieder an. Die PCC BakkiSilicon hf. nahm daher im Januar 2024 ihren zweiten Ofen wieder in Betrieb und ist inzwischen auch bei einem Zwei-Öfen-Betrieb über das erste Quartal hinaus ausverkauft. Der Zwei-Öfen-Betrieb führt durch Skaleneffekte zu einer weiteren Reduzierung der Herstellungskosten pro Tonne Siliziummetall, da sich die Fixkosten im Vergleich zum Ein-Ofen-Betrieb nur unwesentlich erhöhen. Sollte sich der aktuelle positive Trend als nachhaltig erweisen, plant die Gesellschaft, ganzjährig mit zwei Öfen zu produzieren. Dabei soll weiterhin intensiv an der Optimierung des Produktionsprozesses gearbeitet werden. Außerdem sollen auch zunehmend höherwertige Qualitäten produziert werden, die einem weniger intensiven Wettbewerb ausgesetzt sind. Die wirtschaftliche Situation der PCC BakkiSilicon hf. soll dadurch nachhaltig gestärkt werden.

Die PCC Silicium S.A. schloss das abgelaufene Geschäftsjahr dagegen trotz geringerer Quarzit-Lieferungen nach Island positiv und über Vorjahr ab. Regelmäßige Quarzit-Lieferungen an einen slowakischen Ferrolegierungshersteller und die Lieferung von Schotter für den Bau von Straßen und Eisenbahntrassen sind als wesentliche Ursachen für diese positive Entwicklung zu nennen.

Handel & Services

Im Handel mit petro- und carbostämmigen Rohstoffen verfügt die PCC-Gruppe über eine Expertise aus drei Jahrzehnten. Zum Handelsportfolio der PCC Trade & Services GmbH gehören chemische Basisrohstoffe sowie Kokerei-Nebenprodukte, insbesondere Rohbenzol. In geringerem Umfang werden außerdem feste Brennstoffe wie Koksgrus, Kleinkoks und Anthrazit in kleinen Körnungen gehandelt. Darüber hinaus bietet diese Gesellschaft auch Logistikdienstleistungen an und sie unterstützt die PCC BakkiSilicon hf. sowohl bei der Vermarktung von Siliziummetall als auch bei der Beschaffung von Rohstoffen. Zu den weiteren Services, die im Segment Handel & Services geführt werden, gehören der Bereich konventioneller Energien, der vor allem die konzerneigenen Anlagen in Polen mit Prozessdampf und auch Strom versorgt, sowie eine Vielzahl weiterer interner Dienstleistungen, unter anderem in den Bereichen Informationstechnologie, Infrastruktur, Analytik, Wartung und Instandhaltung sowie Entsorgung.

Das Segment Handel & Services gliedert sich in die beiden Geschäftsfelder Rohstoffhandel und Dienstleistungen und umfasst die Handelsgesellschaften PCC Trade & Services GmbH, Duisburg, distripark.com Sp. z o.o., Brzeg Dolny, PCC Morava-Chem s.r.o., Český Těšín (Tschechien), und die türkische Vertriebsgesellschaft PCC Exol Kimya Sanayi ve Ticaret Limited Şirketi, Istanbul. Zudem wird die Hafengesellschaft AO Novobalt Terminal, Kaliningrad (Russland), in diesem Segment konsolidiert. Darüber hinaus führen wir in diesem Segment den Bereich konventioneller Energien mit der entsprechenden Geschäftseinheit der PCC Rokita SA, also deren Business-Unit Energie, sowie der PCC Energetyka Blachownia Sp. z o.o., Kędzierzyn-Koźle (Polen). Zum Geschäftsfeld Dienstleistungen zählt außerdem eine Reihe weiterer Gesellschaften, die überwiegend konzerninterne Dienstleistungen erbringen, unter anderem die PCC IT S.A., die PCC Apakor Sp. z o.o., die LabMatic Sp. z o.o. und die Ekologistyka Sp. z o.o., jeweils mit Sitz in Brzeg Dolny. Insgesamt erzielte das Segment Handel & Services im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 117,6 Millionen € und blieb damit um 38,6 % unter Vorjahr (191,5 Millionen €). Der Anteil am Konzernumsatz reduzierte sich um 2,6 Prozentpunkte auf 11,8 %. Die Zahl der Mitarbeitenden betrug zum Stichtag 1.061 (Vorjahr: 1.099).

Die größte Beteiligung in diesem Segment ist die Handelsgesellschaft PCC Trade & Services GmbH. Absatz und Umsatz dieser Beteiligung gingen 2023 im Vergleich zum Vorjahr erheblich zurück, was im Wesentlichen aus dem sanktionsbedingten Wegfall des Handels mit Rohstoffen russischer Provenienz resultiert. Operativ verlief 2023 für die PCC Trade & Services GmbH zwar deutlich positiv und besser als erwartet. Aufgrund der Ausbuchungen von Darlehens- und Zinsforderungen im mittleren einstelligen Millionenbereich beendete die Gesellschaft das abgelaufene Geschäftsjahr insgesamt jedoch mit Verlust. Diese Ausbuchungen betrafen überwiegend Forderungen gegenüber der russischen Tochtergesellschaft AO Novobalt Terminal. Diese Hafengesellschaft, über die in der Vergangenheit ein Großteil der in Russland gesourcten Rohstoffe (überwiegend Koks und Anthrazit) umgeschlagen wurde, wickelt seit Mitte 2022 nur eigene, innerrussische Geschäfte ab. Dadurch können zwar die laufenden Kosten vor Ort gedeckt werden. Eine Tilgung der Zins- und Darlehensforderungen der PCC Trade & Services GmbH scheint jedoch auf absehbare Zeit nicht möglich zu sein. Das Handelsgeschäft der PCC Morava-Chem s.r.o. sowie der Online-Plattform distripark.com verlief 2023 konjunkturbedingt auf niedrigem Niveau und leicht defizitär. Die PCC Exol Kimya, die neben Tensiden ihrer Muttergesellschaft PCC Exol SA unter anderem auch Monochloressigsäure auf dem türkischen Markt vertreibt, schloss das abgelaufene Geschäftsjahr dagegen positiv ab.

Das Segment Handel & Services insgesamt schloss das Geschäftsjahr 2023 erwartungsgemäß mit Verlust ab. Zu den wesentlichen Ursachen zählen neben den Verlusten im Handelsgeschäft auch die hohen Kosten für CO2-Zertifikate und Stromgebühren in Polen sowie hohe Personalkosten in einigen der in diesem Segment geführten Geschäftseinheiten der PCC Rokita SA. Auf Ebene der PCC Rokita SA wurden diese Kosten jedoch bei Weitem überkompensiert.

Logistik

Das Segment Logistik umfasst die Geschäftsfelder Intermodaler Transport und Straßentransport. Die PCC Intermodal S.A. ist einer der führenden Anbieter von Containertransporten in Polen. Das Logistiknetz reicht auf der Basis mehrerer eigener Containerterminals von Osteuropa bis in die Beneluxländer sowie über Norditalien bis nach Griechenland und in die Türkei. Die Tankwagenflotte der PCC-Gruppe ist auf den europaweiten Straßentransport flüssiger Chemikalien spezialisiert.

Zum Segment Logistik zählen wir die polnische PCC Intermodal S.A., Gdynia, und deren deutsche Tochtergesellschaft PCC Intermodal GmbH, Duisburg, sowie die PCC Autochem Sp. z o.o., Brzeg Dolny. Der Umsatz des Logistik-Segments belief sich 2023 auf 127,7 Millionen € und lag damit um 7,4 % unter Vorjahr (137,9 Millionen €). Der Anteil am Konzernumsatz betrug 12,9 % (Vorjahr: 10,4 %). Die Zahl der Mitarbeitenden reduzierte sich zum Stichtag geringfügig auf 644 (Vorjahr: 652).

Das Segment Logistik wird von der PCC Intermodal S.A. dominiert, deren Portfolio regelmäßige kombinierte Transporte sowohl innerhalb Polens als auch auf internationalen Strecken mit Ausgangspunkten unter anderem in Rotterdam, Hamburg und Duisburg umfasst. Seit 2023 werden verstärkt auch Transporte von den polnischen Häfen in Richtung ukrainischer Grenze und umgekehrt angeboten. Ende des dritten Quartals erweiterte die PCC Intermodal S.A. das Streckenangebot nach einer erfolgreichen Testphase außerdem um einen regelmäßigen Containerganzzugsverkehr zwischen dem polnischen Gliwice und dem norditalienischen Padua. Von dort bestehen diverse inneritalienische Verbindungen sowie über Bari auch Verbindungen nach Griechenland und in die Türkei. Diese neuen Verbindungen sollen zu weiterem Wachstum der PCC Intermodal S.A. beitragen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr blieben die Bedingungen auf dem internationalen Containermarkt allerdings weiterhin schwierig. Dies resultierte nicht nur aus der konjunkturbedingt schwachen Nachfrage, sondern auch aus weiteren Herausforderungen, denen sich die PCC Intermodal S.A. und ihre deutsche Tochtergesellschaft stellen mussten, darunter zahlreiche Baustellen auf den Bahnstrecken in Polen sowie auch in Deutschland und in den Niederlanden, der zunehmende Wettbewerb auf der Straße, der durch diese Baustellen sogar noch begünstigt wurde, sowie instabile Lieferungen von und nach Fernost. Außerdem verursachten die teilweise chaotischen Verhältnisse an der polnisch-ukrainischen Grenze immer wieder Verzögerungen sowohl beim Abtransport der ukrainischen Waren zu den polnischen Häfen als auch bei Lieferungen in die umgekehrte Richtung, was zu einem erheblichen Rückstau an Containern führte. Trotz dieser Herausforderungen schloss die PCC Intermodal S.A. das abgelaufene Geschäftsjahr erfolgreich ab. Dabei wirkten sich unter anderem die Transporte für einen neuen Großkunden in Ostdeutschland sowie die seit Ende des dritten Quartals wieder zunehmende Auslastung der angebotenen Containerganzzugsverbindungen ergebnisbegünstigend aus. Insgesamt blieben Umsatz und Ergebnis 2023 aber unter den sehr guten Vorjahreswerten. Im intermodalen Transport lag 2023 erneut ein Investitionsschwerpunkt des PCC-Konzerns. Mit der Anschaffung weiterer Lokomotiven und Plattformen sowie dem kontinuierlichen Ausbau der bestehenden Terminals wurden auch 2023 wichtige Grundsteine für weiteres Wachstum gelegt. Der Bau weiterer Terminals soll dies langfristig stützen. Ein entsprechendes Projekt südlich der polnischen Seehäfen Gdynia und Gdańsk wurde daher 2023 weiter vorangetrieben. Außerdem wird ein Terminalprojekt an der ukrainisch-polnischen Grenze geprüft. Zusätzliches Wachstumspotenzial sollte sich außerdem durch den Ausbau der Aktivitäten der PCC Intermodal GmbH ergeben. Diese Gesellschaft erhielt Anfang 2023 die für den Betrieb eines Eisenbahnverkehrsunternehmens (EVU) erforderliche Sicherheitsbescheinigung, die gemäß Allgemeinem Eisenbahngesetz für den Betrieb eines solchen EVU auf übergeordneten Netzen erforderlich ist. Auf dieser Basis kann die PCC Intermodal GmbH jetzt Transporte mit eigenen Lokomotiven durchführen, was die Wettbewerbsfähigkeit der PCC-Intermodal-Gesellschaften insgesamt weiter stärken wird. Die beiden ersten Lokomotiven wurden Anfang 2024 in Betrieb genommen.

Die Tankwagenspedition PCC Autochem Sp. z o.o. verzeichnete vergangenes Jahr erneut eine positive Geschäftsentwicklung im Rahmen unsere Erwartungen. Die russische AO PCC Rail, die ihren Geschäftsbetrieb bereits Ende 2022 eingestellt hatte, wurde zum 1. Januar 2023 entkonsolidiert.

Holding & Projekte

Das Segment Holding & Projekte steuert Zukunftsprojekte, etwa den Bau und die Inbetriebnahme einer Alkoxylate-Produktion in Malaysia gemeinsam mit unserem Joint-Venture-Partner PETRONAS Chemicals Group Berhad (PCG); eine weitere Anlage in den USA ist in der Planungsphase. In diesem Segment führen wir auch unser Start-up PCC Thorion GmbH, das einen innovativen Werkstoff aus Nano-Silizium-Pulver zur Leistungssteigerung von Lithium-Ionen-Batterien entwickelt.

Das Segment ist in die beiden Geschäftsfelder Beteiligungsmanagement und Projekte gegliedert. Neben der Konzernholding PCC SE und der Zwischenholding PCC Chemicals GmbH zählen die Projektgesellschaft PCC Thorion GmbH, Duisburg, sowie die 2023 gegründete PCC Chemicals Corporation, Wilmington (DE, USA), zu diesem Segment. Darüber hinaus werden diverse weitere Projektgesellschaften sowie unsere umweltfreundlichen Kleinwasserkraftwerke in dem Segment geführt.

Das Segment Holding & Projekte erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Ergebnis vor Finanzergebnis, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von -8,5 Millionen € (Vorjahr: -8,4 Millionen €). Die Zahl der Mitarbeitenden des Segments blieb zum Stichtag mit 90 nahezu konstant (Vorjahr: 89).

Im Segment Holding & Projekte werden des Weiteren noch zwei Projektgesellschaften geführt, die nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss der PCC SE einbezogen werden: das Joint Venture OOO DME Aerosol, Pervomaysky (Russland), sowie das Joint Venture PCG PCC Oxyalkylates Sdn. Bhd., Kuala Lumpur (Malaysia). Die Entwicklung dieser Projektgesellschaft, die wir gemeinsam mit unserem Joint-Venture-Partner PCG, einem der führenden Chemieproduzenten Südostasiens, betreiben, schritt 2023 zunächst planmäßig voran. Der Bau der geplanten Produktionsanlage für Alkoxylate (spezielle nichtionische Tenside und Polyether-Polyole für ein breites Spektrum industrieller Anwendungen) mit einer Jahreskapazität von 70.000 Tonnen erfolgte innerhalb des geplanten Zeit- und Kostenrahmens. Die Inbetriebnahmephase der Anlage startete Ende des dritten Quartals 2023. Die Aufnahme des kommerziellen Produktionsbetriebs verzögerte sich über den Jahreswechsel hinaus, unter anderem aufgrund eines wartungsbedingten Stillstands der Ethylenoxid-Produktion unseres Joint-Venture-Partners. In Zukunft wird die PCG PCC Oxyalkylates Sdn. Bhd. mit ihrer Alkoxylate-Produktion zu weiterem Wachstum in den Segmenten Polyole & Derivate und Tenside & Derivate beitragen. Die Expansion von Kerngeschäftsbereichen der PCC-Gruppe in der wachstumsstarken Region Südostasien soll dadurch segmentübergreifend vorangetrieben werden. Ähnliche Bestrebungen bestehen auch im Hinblick auf den wachstumsstarken US-amerikanischen Markt. Bei dem dortigen Alkoxylate-Projekt wurde 2023 mit Unterzeichnung eines langfristigen kündbaren Pachtvertrages für ein Grundstück in unmittelbarer Nähe des Hafens von Bay City, Texas, ein wichtiger Meilenstein erreicht. Durch diesen Vertrag erhält die Projektgesellschaft PCC Chemicals Corporation, Wilmington (Delaware), die Möglichkeit, diesen Standort vor einer finalen Investitionsentscheidung intensiv zu prüfen.

Das Joint Venture OOO DME Aerosol, welches in der Region Tula eine Anlage zur Herstellung von Dimethylether (DME) betreibt, verkauft seine Ware seit Inkrafttreten der Sanktionen, die unter anderem die Europäische Union nach Ausbruch des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine 2022 erlassen hat, nur noch in Länder, in denen Erwerb und Import von DME aus Russland nicht sanktioniert sind. Trotzdem konnte ein kontinuierlicher Anlagenbetrieb aufrechterhalten und ein positiver Cashflow erzielt werden. Die OOO DME Aerosol konnte daher ab dem vierten Quartal 2023 wieder regelmäßige Darlehenstilgungen an die PCC SE aufnehmen.

Im Bereich der erneuerbaren Energien, den wir im Geschäftsfeld Projekte führen, waren 2023 insgesamt fünf Kleinwasserkraftwerke in Nordmazedonien und eines in Bosnien-Herzegowina in Betrieb. Für drei Standorte in Bosnien-Herzegowina stehen aber immer noch Genehmigungen aus und ein Abschluss dieses langwierigen Prozesses ist nach wie vor nicht in Sicht. Immerhin lieferten die nunmehr sechs operativen Beteiligungen auch 2023 relativ stabile Cashflows. Angesichts des allgemein steigenden Energiebedarfs sowie der aktuellen Klimaschutzinitiativen erwartet die PCC SE perspektivisch gesehen eine zunehmende Flexibilität bei einer möglichen Verwertung dieser Assets.

Die Projektgesellschaft PCC Thorion GmbH setzte im abgelaufenen Geschäftsjahr ihre Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE sowie den Universitäten in Freiburg und Duisburg zur Entwicklung eines innovativen Werkstoffes aus Nano-Silizium-Pulver auf Basis unseres Siliziummetalls aus Island fort. Ziel des Projektes ist die Steigerung der Leistungsfähigkeit von Lithium-Ionen-Batterien. Eine erfolgreiche Projektumsetzung vorausgesetzt, könnte hierdurch die Wertschöpfungskette in unserem Segment Silizium & Derivate verlängert und dessen Profitabilität deutlich gesteigert werden.