(19) Immaterielle Vermögenswerte

Die immateriellen Vermögenswerte enthalten gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen und ähnliche Rechte, Geschäfts- oder Firmenwerte, selbst erstellte und entwickelte Vermögenswer­te sowie Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte. Die Nettobuchwerte erhöhten sich von 50,6 Millionen € im Vor­jahr auf 52,3 Millionen € zum 31. Dezember 2023.

Wertminderungen wurden im Berichtsjahr in Höhe von 0,2 Millionen € (Vorjahr: 0,2 Millionen €) erfasst und betref­fen im Wesentlichen Entwicklungskosten im Segment Polyo­le & Derivate. Auf immaterielle Vermögenswerte gab es zum Stichtag beschränkte Verfügungsberechtigungen in Höhe von 0,5 Millionen € (Vorjahr: 1,7 Millionen €).

In einem Tochterunternehmen werden Explorations- und Pro­duktionstätigkeiten durchgeführt. Der in den immateriellen Vermögenswerten enthaltene Nettobuchwert aus diesem Sachverhalt beträgt zum Stichtag 0,2 Millionen € (Vorjahr: 0,2 Millionen €). Im abgelaufenen Geschäftsjahr bestanden keine Explorationstätigkeiten. Für den PCC-Konzern ist dieser Sachverhalt nicht wesentlich, weshalb auf eine separate Dar­stellung in der Überleitungsrechnung verzichtet wird.

Geschäfts- oder Firmenwerte

Ein während der Erstkonsolidierung von Tochterunterneh­men möglicher, nicht mehr zu verteilender aktivischer Unter­schiedsbetrag wird in der Konzernbilanz als Goodwill aus­gewiesen. Dieser Goodwill unterliegt keiner planmäßigen Abschreibung, sondern wird mindestens einmal jährlich ge­mäß IFRS 3 einer Werthaltigkeitsprüfung unterzogen.

Die Darstellung zeigt sämtliche im Konzern vorhandenen Geschäfts- oder Firmenwerte zum 31. Dezember 2023. Da­rin ist auch der aus dem Einzelabschluss übernommene Ge­schäfts- oder Firmenwert der US-Gesellschaft PCC Chemax, Inc., Piedmont (South Carolina), enthalten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr gab es wie im Vorjahr weder Zugänge noch Abwertungen. Die Veränderung des Firmenwerts der PCC Chemax, Inc. resultiert aus einem Währungseffekt, da der Firmenwert in der zahlungsmittelgenerierenden Einheit der Gesellschaft, also in US-Dollar, geführt wird. Die jährlichen Werthaltigkeitsprüfungen wurden im vierten Quartal des Ge­schäftsjahres durchgeführt und basierten auf den jeweils von der Unternehmensführung genehmigten Planungen für die drei Folgejahre. Auf Basis des letzten Planjahres wurde mit der ewigen Rente ein Endwert ermittelt.

Der erzielbare Betrag wurde unter Verwendung des Nut­zungswerts bestimmt. Als Wachstumsrate wurde wie im Vor­jahr 1,0 % unterstellt. Die Planungsprämissen beruhen auf Erfahrungswerten und Schätzungen der jeweiligen Unter­nehmensführung unter Berücksichtigung zentral vorgege­bener Globalpositionen wie Wechselkurse, Konjunkturan­nahmen, Marktwachstum oder Rohstoffpreise. Hierfür wurde auch auf externe Quellen zurückgegriffen. Weiterhin wur­de auf die lokale Steuerrate von 19,0 % bei den polnischen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten und 23,6 % bei der US-amerikanischen zahlungsmittelgenerierenden Einheit ab­gestellt. Die Steuerraten waren unverändert zum Vorjahr. Der Kapitalkostensatz wurde wie im Vorjahr regionenspezifisch ermittelt. Dieser lag für Polen bei 8,61 % (Vorjahr: 7,40 %) und für die USA bei 7,67 % (Vorjahr: 6,28 %). Auch unter Berück­sichtigung eines um 10 % veränderten Kapitalkostensatzes ergibt sich kein Wertminderungsbedarf.

(20) Sachanlagen

Der Nettobuchwert der Sachanlagen erhöhte sich im Be­richtsjahr von 928,2 Millionen € im Vorjahr auf 996,3 Millio­nen € zum 31. Dezember 2023. Dies ist im Wesentlichen auf die Investitionsmaßnahmen in der PCC-Gruppe zurückzu­führen, die im Geschäftsjahr fortgesetzt beziehungsweise abgeschlossen wurden. Des Weiteren wurden fortlaufende Ersatzinvestitionen getätigt. Die Zugänge zu Sachanlagen be­liefen sich im Geschäftsjahr 2023 auf 124,4 Millionen € (Vor­jahr: 89,6 Millionen €). Die Investitionen verteilten sich im Wesentlichen auf die Segmente Logistik, Handel & Services und Tenside & Derivate sowie auf die Projektentwicklungen im Segment Holding & Projekte. Die Zugänge zu den Ab­schreibungen auf Sachanlagen betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 59,7 Millionen € (Vorjahr: 57,6 Millionen €).Die Wertminderungen auf Sachanlagen beliefen sich auf 2,5 Millionen € (Vorjahr: 1,3 Millionen €) und betreffen im Wesentlichen aktivierte Projektkosten im Segment Holding & Projekte, weil diese Projekte nicht mehr fortgeführt werden, sowie Technische Anlagen und Maschinen im Segment Chlor & Derivate aufgrund einer erhöhten Abnutzung von technischen Anlageteilen. Die Wertaufholungen sind im Berichts- und im Vorjahr von insgesamt nicht wesentlicher Bedeutung.

Auf vereinzelte Sachanlagen gab es zum Bilanzstichtag 2023 Beschränkungen von Verfügungsberechtigungen in Höhe von 501,5 Millionen € (Vorjahr: 519,6 Millionen €). Darüber hinaus dienen diese als Sicherheiten für Schulden. Insgesamt bestanden zum 31. Dezember 2023 Investitionsverpflichtun­gen in Höhe von 19,7 Millionen € (Vorjahr: 60,9 Millionen €), die auf bereits vertraglich vereinbarte, aber noch nicht abge­schlossene Investitionen entfielen. Des Weiteren wurden im Berichtsjahr 0,6 Millionen € (Vorjahr: 4,0 Millionen €) an Versi­cherungsentschädigungen vereinnahmt, die auf Sachanlagen entfielen.

(21) Nutzungsrechte

In der PCC-Gruppe liegen Leasingverträge insbesondere in den Bereichen bebauter und unbebauter Grundstücke so­wie Gebäude, technischer Anlagen und Maschinen sowie in den Bereichen Betriebs- und Geschäftsausstattung und Fuhrpark vor. Zur Sicherstellung der Flexibilität werden teil­weise Verlängerungs- und Kündigungsoptionen vereinbart. Bei der Bestimmung der Vertragslaufzeit werden sämtliche Umstände und Tatsachen berücksichtigt, die zum derzeitigen Kenntnisstand einen Einfluss auf die Ausübung einer Verlän­gerungsoption beziehungsweise die Nichtausübung einer Kündigungsoption haben. Bei der Bestimmung von Leasing­verbindlichkeiten und korrespondierenden Nutzungsrechten werden alle hinreichend sicheren Zahlungsmittelabflüsse berücksichtigt. Die Nettobuchwerte der Nutzungsrechte in Höhe von 81,0 Millionen € (Vorjahr: 58,3 Millionen €) teilen sich zum Bilanzstichtag nach Art der zugrundeliegenden Ver­mögenswerte wie folgt auf:

Die zugrundeliegenden Vertragslaufzeiten reichen bei Lea­singverhältnissen über Grundstücke und Bauten von einem bis zu 28 Jahren. Technische Anlagen und Maschinen sind zwi­schen einem und vier Jahren geleast und andere Anlagen, Be­triebs- und Geschäftsausstattung inklusive unseres Fuhrparks zwischen einem und sechs Jahren. Die im Geschäftsjahr 2023 erfassten Abschreibungen der Nutzungsrechte in Höhe von 14,6 Millionen € (Vorjahr: 13,7 Millionen €) teilen sich nach Art der zugrundeliegenden Vermögenswerte wie folgt auf:

(22) Langfristige finanzielle Vermögenswerte

In den langfristigen finanziellen Vermögenswerten sind die Anteile an verbundenen Unternehmen, die aus Wesentlichkeitsgründen nicht konsolidiert sind, die Beteiligungen an sonstigen Unternehmen sowie die Wertpapiere des Finanzanlagevermögens enthalten. Darüber hinaus werden positive Zeitwerte derivativer Finanzinstrumente in dieser Position ausgewiesen. Zum Abschlussstichtag beliefen sich die langfristigen finanziellen Vermögenswerte auf insgesamt 17,1 Millionen € (Vorjahr: 19,6 Millionen €) und entfallen mit 11,0 Millionen € (Vorjahr: 9,6 Millionen €) im Wesentlichen auf verbundene, nicht konsolidierte Unternehmen sowie mit 6,1 Millionen € (Vorjahr: 9,9 Millionen €) auf positive Zeitwerte derivativer Finanzinstrumente.

(23) Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte

Sie sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte ent­halten Ausleihungen an verbundene Unternehmen, die aus Wesentlichkeitsgründen nicht konsolidiert sind, Ausleihun­gen an Joint Ventures sowie sonstige Ausleihungen. Zum Abschlussstichtag beliefen sich die sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte auf insgesamt 18,0 Millionen € (Vorjahr: 16,8 Millionen €). Darin enthalten sind insbeson­dere die Ausleihungen an das Gemeinschaftsunternehmen OOO DME Aerosol in Höhe von 13,9 Millionen € (Vorjahr: 13,6 Millionen €).

(24) Vorratsvermögen

Das Vorratsvermögen verringerte sich im Vergleich zum Vor­jahr von 149,4 Millionen € auf 107,7 Millionen € zum 31. De­zember 2023. Dies ist auf die gesunkenen Rohstoffpreise und damit geringeren Bezugskosten zurück­zuführen. Sowohl im Berichtsjahr als auch im Vorjahr wurden aufgrund gestiegener Marktfähigkeit nur unwesentliche Zu­schreibungen auf zuvor wertgeminderte Vorräte vorgenom­men. Wertminderungen wurden in Höhe von 1,6 Millionen € vorgenommen (Vorjahr: 0,7 Millionen €). Im Geschäftsjahr 2023 wurden Vorräte in Höhe von 632,9 Millionen € (Vorjahr: 687,2 Millionen €) als Aufwand in der Gewinn- und Verlust­rechnung erfasst.

(25) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestanden zum 31. Dezember 2023 in voller Höhe mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Sie verringerten sich von 141,3 Millionen € im Vorjahr auf 103,3 Millionen € zum 31. Dezember 2023.

Die auf Basis des Wertminderungsmodells ermittelten künf­tig zu erwartenden Verluste lagen konstant zum Vorjahr bei 0,1 Millionen €. Die Zuführungen zu Wertberichtigungen auf­grund bereits eingetretener Verluste blieben mit 2,0 Millio­nen € ebenfalls auf Vorjahresniveau. Insgesamt sind damit im Vor- und im Berichtsjahr Wertberichtigungen auf Forderun­gen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 2,1 Millio­nen € im berücksichtigt.

Die Fälligkeitsstruktur aller nicht wertgeminderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist in der abgebildeten Tabelle dargestellt. Rund 90,7 % der Forderungen im Konzern sind per 31. Dezember 2023 weder wertgemindert noch überfällig (Vorjahr: 89,4 %). Zudem sind die Ausfallrisiken sowie die Höhe der erwarteten Kreditausfälle (ECL) über die Restlaufzeit je Altersklasse abgebildet.

Einzelne Gesellschaften im PCC-Konzern nutzen Factoring als Forderungsfinanzierung. Das Volumen aller verkauften Forderungen betrug zum Stichtag 30,4 Millionen € (Vorjahr: 3,3 Millionen €).

(26) Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte

Forderungen gegen verbundene Unternehmen bestanden zum 31. Dezember 2023, wie im Vorjahr, in voller Höhe mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Darunter sind Forde­rungen gegen verbundene, nicht konsolidierte Unternehmen zu verstehen. Weitere Informationen werden auch im Kapitel zu nahestehenden Unternehmen in Abschnitt (39) erläutert. Es handelt sich weitestgehend um Darlehensforderungen gegen Projektgesellschaften. Es bestehen Wertminderungen auf Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 6,4 Millionen €.

(27) Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital der PCC SE ist unverändert zum Vorjahr, beträgt 5,0 Millionen € und ist voll eingezahlt. Es ist eingeteilt in 5.000.000 Stückaktien zum Nennwert von 1 Euro je Aktie.

Die Entwicklung des Konzerneigenkapitals wird in der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung als Bestandteil die­ses Konzernabschlusses abgebildet. Die Zusammensetzung der Gewinnrücklagen und sonstigen Rücklagen zum 31. De­zember 2023 ist in der abgebildeten Tabelle dargestellt:

Die Gewinnrücklagen und sonstigen Rücklagen umfassen die in der abgelaufenen Periode erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften, so­weit sie nicht verwendet wurden. Der auf den Konzern ent­fallende Anteil am Konzerngesamtergebnis des Vorjahres in Höhe von 126,3 Millionen € ist als Ergebnisvortrag in den Ge­winnrücklagen ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2023 erfolgte aus den Ergebnisvorträgen der PCC SE eine Ausschüttung an den Gesellschafter der PCC SE in Höhe von 14,05 Millionen € (Vorjahr: 4,75 Millionen €). Dies entspricht einer Dividende je Aktie in Höhe von 2,81 € (Vorjahr: 0,95 €). In den sonstigen Eigenkapitalposten werden Differenzen aus der Währungs­umrechnung ausgewiesen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erhöhten diese das Konzerneigenkapital um 24,3 Millionen € auf insgesamt – 15,9 Millionen € (Vorjahr: – 39,2 Millionen €). Die Entwicklung der ergebnisneutral im Eigenkapital erfass­ten Erträge und Aufwendungen ist in der abgebildeten Tabel­le dargestellt:

(28) Anteile anderer Gesellschafter

An einzelnen Gesellschaften der PCC-Gruppe sind in- und aus­ländische Minderheitsgesellschafter beteiligt. Der im Konzern­eigenkapital am 31. Dezember 2023 ausgewiesene Anteil der nicht beherrschenden Gesellschafter beträgt 73,5 Millionen € und ist damit um 23,9 Millionen € geringer als zum Vorjahres­stichtag. Tochterunternehmen mit wesentlichen nicht beherr­schenden Anteilen sind in verschiedenen Segmenten der PCC-Gruppe tätig. Angaben zum Gesellschaftsnamen, zum Sitz der Gesellschaft und zu Kapitalanteilen für Tochterunternehmen mit wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen enthält die Anteilsbesitzliste gemäß § 313 Abs. 2 HGB in Abschnitt (44). Es liegen keine wesentlichen Restriktionen vor, die über die üblichen gesellschaftsrechtlichen und vertraglichen Regelun­gen hinausgehen.

(29) Hybridkapital

Als Hybridkapital ist ein hybrides Finanzierungsinstrument im Volumen von 78,7 Millionen € ausgewiesen (Vorjahr: 79,2 Millionen €). In Übereinstimmung mit IAS 32 ist das Hyb­ridkapital als Eigenkapital klassifiziert. Es besteht weder eine vertragliche Verpflichtung zur Rückzahlung des Nominal­betrags noch zur Zahlung eines Zinses. Die Rückzahlung ist vielmehr an Bedingungen geknüpft, die abhängig sind von der Entscheidung des Managements der Gesellschaft zu Aus­schüttungen an die Anteilseigner. Sobald Beschlüsse über Ausschüttungen an diese gefasst werden, wird ebenfalls eine anteilige Bedienung des Hybridkapitals erfolgen.

Die Reduzierung des Hybridkapitals um 0,6 Millionen € ge­genüber dem Vorjahr resultiert aus der Verrechnung mit an­teiligen Transaktionskosten.

(30) Rückstellungen für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen

Den meisten Beschäftigten in den polnischen Tochtergesell­schaften der PCC-Gruppe werden neben der gesetzlichen Altersversorgung auch einmalige Leistungen aus gesetzlich bedingten Versorgungsplänen gewährt. Die leistungsorien­tierten Versorgungen bemessen sich in der Regel nach Be­schäftigungsdauer und Bezügen. Leistungen im Rahmen von leistungsorientierten Zusagen werden im Allgemeinen bei Erreichen des Renteneintrittsalters oder bei Invalidität bezie­hungsweise Tod gewährt.

Beitragsorientierte Pläne liegen im Wesentlichen in Form der gesetzlichen Rentenversicherungen in Deutschland wie auch bei den ausländischen Tochterunternehmen vor. Für Beschäf­tigte der deutschen Tochterunternehmen und der Holding kann es neben der gesetzlichen Altersversorgung vereinzelt auch Beiträge zu anderen beitragsorientierten Versorgungen geben. Typische Risikofaktoren für leistungsorientierte Zusa­gen sind Langlebigkeit, Nominalzinsänderungen sowie Infla­tions- und Gehaltssteigerungen. Der Barwert der leistungsori­entierten Verpflichtung aus einem Versorgungsplan wird auf Basis der bestmöglichen Schätzung der Sterbewahrschein­lichkeit der begünstigten Arbeitnehmer sowohl während des Arbeitsverhältnisses als auch nach dessen Beendigung ermit­telt. Eine Zunahme der Lebenserwartung der begünstigten Arbeitnehmer oder ein Rückgang des Anleihezinssatzes führt jeweils zu einer Erhöhung der Planverbindlichkeit. Des Wei­teren wird der Barwert der leistungsorientierten Verpflich­tung aus einem Versorgungsplan auf Basis der zukünftigen Gehälter der begünstigten Arbeitnehmer ermittelt. Gehalts­erhöhungen der begünstigten Arbeitnehmer führen zu einer Erhöhung der Planverbindlichkeit.

Die leistungsorientierten Versorgungszusagen sind innen­finanziert. Die Rückstellungen für Pensionen und pensions­ähnliche Verpflichtungen erhöhten sich von 1,1 Millionen € im Vorjahr auf 1,2 Millionen € zum 31. Dezember 2023. Da­von sind 1,1 Millionen € langfristige Rückstellungen mit einer Laufzeit von über einem Jahr.

Insgesamt werden für 2.904 Mitarbeitende der PCC-Konzern­gesellschaften (Vorjahr: 2.926) leistungsorientierte Versor­gungspläne gewährt, davon entfallen 74,8 % auf Männer und 25,2 % auf Frauen. Das Durchschnittsalter belief sich am Ab­schlussstichtag 2023 unverändert zum Vorjahr auf 40,3 Jahre. Für die Bestimmung der Pensionsverpflichtungen wurde ein einheitlicher Rechnungszinsfuß von 3,15 % (Vorjahr: 3,65 %) angesetzt. Die Entwicklung der Gehälter wurde mit 5,3 % (Vorjahr: 6,7 %) angesetzt. Die polnische Richttafel 2021 des Zentralamts für Statistik, welche als Basis für die Berechnung dient, geht von einer Lebenserwartung von 79,3 Jahren aus (Vorjahr: 75,7 Jahre). Eine Anpassung der wesentlichen versi­cherungsmathematischen Parameter hätte folgende Auswir­kungen auf die Höhe der Pensionsverpflichtungen:

Die vorstehende Sensitivitätsanalyse dürfte nicht repräsenta­tiv für die tatsächliche Veränderung der leistungsorientierten Verpflichtung sein, da es als unwahrscheinlich anzusehen ist, dass Abweichungen von den getroffenen Annahmen isoliert voneinander auftreten.

Die Pensionsverpflichtungen haben das folgende Profil von Restlaufzeiten:

Die Zahlungsmittelabflüsse aus Pensionsverpflichtungen stellen sich wie folgt dar:

Im Aufwand des Geschäftsjahres 2023 sind 9,1 Millionen € an Arbeitgeberbeiträgen zur gesetzlichen Rentenversicherung enthalten (Vorjahr: 8,2 Millionen €). Über die Beiträge zur gesetzlichen Altersvorsorge hinaus sind Aufwendungen für beitragsorientierte Versorgungspläne im Ergebnis der aktuellen Periode in Höhe von 1,7 Millionen € enthalten (Vorjahr: 1,8 Millionen €).

(31) Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen verringerten sich von 57,1 Mil­lionen € im Vorjahr auf 50,9 Millionen € zum 31. Dezem­ber 2023. Grund für den Rückgang sind im Wesentlichen die um 7,8 Millionen € geringeren Rückstellungen für den Erwerb von CO2-Zertifikaten. Die Rückstellungen für Energieeffizienz­zertifikate haben sich um 2,3 Millionen € auf 0,8 Millionen € verringert. Diese Rückstellungen entstehen aus den Vorgaben des polnischen Systems zum Energiemix. Eine Minderversor­gung des Produktionsprozesses mit Energie aus erneuerba­ren Quellen muss entweder durch den Kauf von sogenann­ten Grün-Zertifikaten oder durch Kompensationszahlungen ausgeglichen werden. Die Personalrückstellungen werden im Wesentlichen für Bonus- und Urlaubsansprüche gebildet und erhöhten sich von 18,4 Millionen € im Vorjahr auf 22,3 Millio­nen € zum 31. Dezember 2023.

Die abgebildete Tabelle zeigt die Entwicklung der sonstigen Rückstellungen im Geschäftsjahr 2023. Sonstige Veränderun­gen enthalten im Wesentlichen Währungskurseffekte.

(32) Finanzverbindlichkeiten

Die Finanzverbindlichkeiten der PCC-Gruppe setzen sich im Wesentlichen zusammen aus lang- und kurzfristigen Ver­bindlichkeiten aus Anleihen, gegenüber Kreditinstituten, aus Leasingverhältnissen sowie gegenüber verbundenen Unternehmen.

Die Finanzverbindlichkeiten erhöhten sich von 862,0 Mil­lionen € im Vorjahr auf 902,9 Millionen € zum 31. Dezem­ber 2023. Der größte absolute Anstieg um 22,8 Millionen € auf 347,8 Millionen € ist bei den Verbindlichkeiten gegen­über Kreditinstituten zu verzeichnen. Die Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen erhöhten sich ebenfalls deutlich um 17,2 Millionen € auf 66,3 Millionen €. Die Verbindlichkeiten aus Anleihen erhöhten sich um 0,9 Millionen € auf 488,8 Mil­lionen €.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden mit Zinssätzen zwischen 0,4 % p.a. und 9,9 % p.a. verzinst. Die nicht ausgenutzten, verbindlich zugesagten Kreditlinien innerhalb der PCC-Gruppe betrugen zum Stichtag 61,6 Mil­lionen € (Vorjahr: 40,7 Millionen €). Die im PCC-Konzern vor­handenen Finanzverbindlichkeiten haben zum Stichtag das in der Tabelle dargestellte Profil von Restlaufzeiten.

Relevant für die Darstellung der Fälligkeiten vertraglicher Zah­lungsströme aus finanziellen Verbindlichkeiten sind Zinszah­lungen und Zahlungen des Nominalbetrags sowie sonstige Zahlungen für derivative Finanzinstrumente. In der neben­stehenden Darstellung werden künftige Zahlungsströme nicht abgezinst. Derivate werden mit ihren Nettozahlungs­strömen einbezogen, soweit sie negative Marktwerte haben und daher Verbindlichkeiten darstellen. Derivate mit positi­ven Marktwerten sind Vermögenswerte und werden daher nicht berücksichtigt. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind im Wesentlichen unverzinslich und innerhalb eines Jahres fällig. Der Buchwert von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen entspricht daher der Summe der künftigen Zahlungsströme.

Die unter den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesenen Ver­bindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie diejenigen aus Leasingverhältnissen waren 2023 in ihrer Gesamtheit durch Grundschulden oder ähnliche Pfandrechte sowie durch die Abtretung von Ansprüchen, die Sicherungsübereignung von Sachanlagen oder sonstige Abtretungen besichert. Ins­gesamt lagen die gewährten Sicherheiten zum 31. Dezem­ber 2023 bei 415,3 Millionen € (Vorjahr: 441,8 Millionen €).

Verbindlichkeiten aus Anleihen resultieren aus Emissionen der PCC SE sowie der ausländischen Tochtergesellschaften PCC Rokita SA und PCC Exol SA. Anleihen der PCC-Gruppe sind in den Währungen Euro und polnischer Złoty emittiert. Die öffentlichen Anleihen in Euro (EUR) sind mit Zinssätzen zwischen 2,0 % und 6,0 % p.a. ausgestattet, die in Złoty (PLN) emittierten Anleihen mit Zinssätzen zwischen 5,0 % und 9,1 % p.a. Die in Złoty emittierten Anleihen mit einem Volumen von insgesamt 277,0 Millionen PLN (Vorjahr: 227,0 Millionen PLN) hatten zum Stichtag einen Wert von umgerechnet 44,6 Mil­lionen € (Vorjahr: 47,8 Millionen €).

(33) Sonstige Verbindlichkeiten

Die sonstigen Verbindlichkeiten erhöhten sich von 110,9 Mil­lionen € im Vorjahr auf 136,5 Millionen € zum 31. Dezem­ber 2023, wobei insbesondere die anderen sonstigen Verbindlichkeiten sowie die passiven Rechnungsabgren­zungsposten betreffend Subventionen und Zuschüsse für Investitionsprojekte stiegen. Im Berichtsjahr sind Auflösungen von passiven Rechnungsabgrenzungsposten aus Subven­tionen von insgesamt 3,7 Millionen € im Ergebnis enthalten (Vorjahr: 2,8 Millionen €). Mit dem Anstieg der passiven Rech­nungsabgrenzungsposten einhergehend erhöhten sich auch die Verbindlichkeiten aus Investitionen zum Bilanzstichtag. Dies sind Verbindlichkeiten aus erbrachten Lieferungen oder Leistungen von Dritten, die zum Stichtag aus den Investitions­projekten resultierten. Die Verbindlichkeiten aus Zinszah­lungsverpflichtungen enthalten im Wesentlichen Zinsen auf Anleihen, welche zu Beginn des Folgequartals fällig waren.

(34) Latente Steuern

Latente Steuern sind auf temporäre Differenzen zwischen den Buchwerten der Vermögenswerte, Schulden und Ab­grenzungsposten in der Bilanz und ihren steuerlichen Wer­ten anzusetzen. Für inländische Gesellschaften wurde wie im Vorjahr einheitlich ein Steuersatz von 30 % angewen­det. Für ausländische Gesellschaften wurden die jeweili­gen nationalen Steuersätze angewendet. Diese blieben gegenüber dem Vorjahr ausnahmslos konstant.

Wie sich die latenten Steuern auf die jeweiligen Bilanzposi­tionen verteilen, ist in der abgebildeten Tabelle ausgewiesen. Innerhalb der PCC-Gruppe werden aktive und passive Steuern saldiert ausgewiesen, wenn es sich um dieselbe Steuerjuris­diktion handelt und wenn ein einklagbares Recht auf Auf­rechnung von Steuerschulden und -forderungen besteht. Für das Berichtsjahr ergeben sich aktive latente Steuern von 24,7 Millionen € (Vorjahr: 10,6 Millionen €) sowie passive la­tente Steuern von 16,6 Millionen € (Vorjahr: 11,1 Millionen €).

Die abgebildete Tabelle zeigt die nicht saldierten latenten Steuern. In den sonstigen latenten Steuern werden zukünf­tige Steuervorteile aus einer Sonderwirtschaftszone ausge­wiesen. Die aktiven latenten Steuern auf steuerlich nutzbare Verlustvorträge erhöhten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 10,9 Millionen € auf 26,0 Millionen € zum Bilanzstichtag. In dieser Position ist aufgrund verminderter Ertragsaussich­ten eine Auflösung von aktiven latenten Steuern auf steuer­lich nutzbare Verlustvorträge bei einer Tochtergesellschaft in Höhe von 1,1 Millionen € enthalten (Vorjahr: 8,6 Millionen €).

(35) Zusatzangaben zu Finanzinstrumenten

Als international agierendes Unternehmen ist die PCC-Grup­pe im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit finanz­wirtschaftlichen Risiken ausgesetzt. Ein wesentliches Ziel der Unternehmenspolitik ist im Allgemeinen die Begrenzung von Markt-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken sowohl für die nach­haltige Sicherung des Unternehmenswerts als auch für die Ertragskraft der Gruppe, um negative Cashflow- und Ergeb­nisschwankungen weitgehend einzudämmen.

Eine Steuerung der Zins- und Währungsrisiken sowie der Aus­fallrisiken erfolgt in Zusammenarbeit der konzernleitenden Holding mit den einzelnen Tochterunternehmen. Die Steue­rung von Rohstoffpreisrisiken erfolgt durch die jeweiligen operativen Einheiten, die Steuerung der Liquidität liegt hin­gegen bei der Holding.

Marktrisiken

Währungsrisiken: Änderungen von Wechselkursen können zu Wertverlusten bei Finanzinstrumenten sowie zu nachteili­gen Veränderungen künftiger Zahlungsströme aus geplanten Transaktionen führen. Währungsrisiken aus Finanzinstrumen­ten resultieren aus der Umrechnung von finanziellen Forde­rungen, Ausleihungen, Wertpapieren, Barmitteln und finan­ziellen Verbindlichkeiten zum Stichtagskurs in die funktionale Währung der jeweiligen Gesellschaften. Konkret entstehen Währungsrisiken sowohl auf der Einkaufsseite durch den Be­zug von Rohstoffen als auch auf der Verkaufsseite durch den Absatz von Endprodukten. Eine potenzielle Veränderung des polnischen Złotys um 10 % hätte eine Auswirkung auf Eigen­kapital und Jahresergebnis in Höhe von 0,1 Millionen € (Vor­jahr: 0,2 Millionen €). Eine Kursänderung des US-Dollars um ebenfalls 10 % würde diese Positionen um 0,0 Millionen € (Vorjahr: 0,1 Millionen €) verändern.

Zinsänderungsrisiken: Diese Risiken bestehen aufgrund von potenziellen Änderungen des Marktzinses und können bei festverzinslichen Finanzinstrumenten zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts und bei variabel verzinslichen Finanzinstrumenten zu Zinszahlungsschwankungen führen. Eine potenzielle Veränderung der Zinssätze um 100 Basis­punkte hätte eine Auswirkung in Höhe von 4,4 Millionen € auf Eigenkapital und Jahresergebnis der Gruppe (Vorjahr: 3,9 Millionen €).

Rohstoffpreisrisiken: Diese Risiken resultieren aus Marktpreisveränderungen bei Rohstoffeinkäufen und -verkäufen sowie bei Strom- und Gaseinkäufen. Für die allgemeine Risikosituation der PCC-Gruppe sind die Verfügbarkeit sowie die Preisabhängigkeit von relevanten Rohstoffen sowie Vor- und Zwischenprodukten von großer Bedeutung. In diesem Kon¬text ist die Abhängigkeit wichtiger Rohstoffpreise von Wechselkursen und Börsennotierungen zu nennen, insbesondere bei petrochemischen Rohstoffen. Preisvolatilitäten werden unter anderem durch Vereinbarung von Preisgleitklauseln mit Lieferanten und Kunden ausgeglichen. Des Weiteren werden Rohstoffpreisrisiken durch international ausgerichtete Einkaufsaktivitäten gemindert. Rückwärtsgerichtete Integrationen entlang der Wertschöpfungskette beziehungsweise entlang der Produktionsstufen in den Chemiesegmenten sorgen zusätzlich für ein höheres Maß an Unabhängigkeit bei der Beschaffung von Rohstoffen und reduzieren das Risiko. Das Rohstoffhandelsgeschäft im Segment Handel & Services ist zum Teil starken Preisschwankungen ausgesetzt.

Ausfall- oder Bonitätsrisiken

Ausfall- oder Bonitätsrisiken bestehen, wenn Vertragspart­ner ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommen. Durch kontinuierliche Beobachtung der Kreditwürdigkeit der wesentlichen Schuldner werden Kreditlimits eingeräumt. Auf­grund der internationalen Tätigkeit und der diversifizierten Kundenstruktur der PCC-Gruppe liegt keine wesentliche re­gionale oder geschäftsbereichsspezifische Konzentration von Ausfallrisiken vor. Bei der Auswahl der kurzfristigen Kapital­anlagen werden verschiedene Sicherungskriterien zugrunde gelegt (zum Beispiel Rating, Kapitalgarantie oder Sicherung durch den Einlagensicherungsfonds). Aufgrund der Auswahl­kriterien sowie der laufenden Überwachung der Kapital­anlagen sieht die PCC-Gruppe kein unberücksichtigtes Aus­fallrisiko in diesem Bereich. Die in der Bilanz ausgewiesenen Beträge der finanziellen Vermögenswerte stellen grundsätz­lich das maximale Ausfallrisiko dar. Im Rahmen eines Forde­rungs- und Kreditmanagements sowie des Working-Capital-Managements mit Verantwortlichkeit auf operativer und Konzernebene werden solche Risiken regelmäßig beobachtet und analysiert. Insgesamt sind Forderungen gegen Kunden in einer Höhe von 74,2 Millionen € (Vorjahr: 110,6 Millionen €) besichert. Finanzielle Vermögenswerte, die weder überfällig noch wertgemindert sind, werden aufgrund der Bonität der Schuldner als einbringlich eingestuft.

Liquiditätsrisiken

Liquiditätsrisiken resultieren aus Zahlungsstromschwankun­gen. Die laufende Liquidität wird durch ein konzernweit im­plementiertes Treasury Reporting auf Basis einer IT-gestütz­ten Lösung („Treasury Information Platform“) überwacht und gesteuert. In der mittel- und langfristigen Liquiditätsplanung werden Liquiditätsrisiken frühzeitig anhand von Simulationen verschiedener Szenarien erkannt und gesteuert. Eventuelle Ir­ritationen im Marktsegment für Mittelstandsanleihen könn­ten – zumindest vorübergehend – zu Liquiditätsengpässen führen. Diesem Risiko soll langfristig durch die Erschließung alternativer Finanzierungsquellen auf institutioneller Ebene entgegengewirkt werden. Darüber hinaus wird ständig an der teilweisen Ablösung der den Beteiligungsgesellschaften gewährten Liquiditätsdarlehen durch Bankkredite gearbeitet.

Finanzinstrumente nach Klassen und Kategorien

Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forde­rungen gegen verbundene Unternehmen beziehungsweise gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sowie bei den sonstigen finanziellen Vermögenswer­ten, Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sons­tigen Verbindlichkeiten gelten aufgrund der kurzen Restlauf­zeit die Buchwerte als realistische Schätzung ihrer Fair Values.

1)
FAaC = Financial Assets measured at amortized costs: finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden
FLaC = Financial Liabilities measured at amortized costs: finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden
FVtOCI = Fair Value through OCI: erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert
FVtPL = Fair Value through profit or loss: erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert

Einzelne Verbindlichkeiten aus Anleihen von Tochtergesell­schaften enthalten Verkaufsprovisionen und werden ent­sprechend der Effektivzinsmethode bilanziert. Der in diesem Kapitel angegebene beizulegende Zeitwert entspricht den Marktnotierungen.

Die Nettogewinne und Nettoverluste aus Finanzinstrumen­ten umfassen Bewertungsergebnisse, das Fortschreiben von Agien und Disagien, das Erfassen und das Stornieren von Aufwendungen aus Wertminderungen, Ergebnisse aus der Währungsumrechnung sowie Zinsen, Dividenden und alle sonstigen Ergebniswirkungen aus Finanzinstrumenten. In den erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerte­ten Finanzinstrumenten sind nur Ergebnisse aus solchen Ins­trumenten enthalten, die nicht als Sicherungsinstrumente im Rahmen einer Sicherungsbeziehung nach IFRS 9 designiert sind. Die Nettogewinne und -verluste aus finanziellen Ver­mögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, enthalten ein Zinsergebnis von 4,2 Mil­lionen € (Vorjahr: 1,7 Millionen €) und ein Währungsergeb­nis von – 10,7 Millionen € (Vorjahr: 5,7 Millionen €). Die Net­togewinne und -verluste aus finanziellen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, enthalten ein Zinsergebnis von – 42,9 Millionen € (Vorjahr: – 33,7 Millionen €) und ein Währungsergebnis in Höhe von – 1,3 Millionen € (Vorjahr: – 5,9 Millionen €).

Finanzielle Vermögenswerte sowie Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind neben­stehend dargestellt. Hierbei handelt es sich um Aktien, für die eine Bewertung zum Börsenkurs (Level 1) erfolgt, sowie um Derivate. Der beizulegende Zeitwert derivativer Finanz­instrumente ist abhängig von der Entwicklung der zugrundeliegenden Marktfaktoren. Die jeweiligen Fair Values werden in regelmäßigen Abständen ermittelt und überwacht. Der für alle derivativen Finanzinstrumente ermittelte beizulegende Zeitwert ist der Preis, der beim Verkauf eines Vermögens­werts oder der Übertragung einer Schuld im Rahmen einer gewöhnlichen Transaktion am Bewertungsstichtag zwischen unabhängigen Marktteilnehmern gezahlt würde.

Derivative Finanzinstrumente

Die Tochtergesellschaften der PCC-Gruppe setzen derivative Finanzinstrumente ein, um Zins- aber auch Fremdwährungs­risiken abzusichern. Die der Bewertung der eingesetzten derivativen Finanzinstrumente zugrundeliegenden Bewer­tungsmethoden und Annahmen lassen sich wie folgt zusam­menfassen: Devisengeschäfte und -swaps werden einzeln mit ihrem Terminkurs beziehungsweise -preis am Bilanzstichtag bewertet. Die Terminkurse beziehungsweise -preise basieren, soweit möglich, auf Marktnotierungen, gegebenenfalls unter Berücksichtigung von Terminaufschlägen und -abschlägen.

Tochterunternehmen nutzen Forward-Kontrakte zur Absi­cherung von Fremdwährungsgeschäften. Zum 31. Dezem­ber 2023 bestehen Forward-Kontrakte mit einem Nominal­wert von – 1,0 Millionen € (Vorjahr: – 1,2 Millionen €). Die unwesentlichen Zeitwerte sind als Vermögenswert berück­sichtigt. In der PCC-Gruppe werden Zinsswaps und Zinsoptio­nen zur Absicherung von Zinssätzen und deren langfristiger Entwicklung eingesetzt. Der Nominalwert der zum Stichtag vorhandenen Derivate beläuft sich auf 92,4 Millionen € (Vor­jahr: 95,7 Millionen €) und hat einen beizulegenden Zeitwert von 6,1 Millionen €, welcher als Vermögenswert zum Stichtag bilanziert ist (Vorjahr: 9,9 Millionen €).

(36) Leasingverhältnisse

Leasingverhältnisse, bei denen die PCC-Gruppe als Leasing­nehmer auftritt, werden nach dem Nutzungsrechtsmodell gemäß IFRS 16 erfasst. Die tabellarische Darstellung der Nut­zungsrechte für das Berichtsjahr ist dem Abschnitt (21) Nut­zungsrechte zu entnehmen. Den Nutzungsrechten in Höhe von 81,0 Millionen € stehen zum Bilanzstichtag Leasingver­bindlichkeiten in Höhe von 66,3 Millionen € gegenüber. Der Ausweis erfolgt unter den Finanzverbindlichkeiten. Dazu wird auf Abschnitt (32) Finanzverbindlichkeiten verwiesen. Die Fäl­ligkeitsstruktur der Zahlungsverpflichtungen aus Leasingver­hältnissen ist der abgebildeten Tabelle zu entnehmen.

Aufgrund der in Anspruch genommenen Erleichterungsvor­schriften werden keine Nutzungsrechte aus Leasingverträgen bilanziert, bei denen der zugrundeliegende Vermögenswert von geringem Wert ist oder die Vertragslaufzeit weniger als zwölf Monate beträgt. Stattdessen wird ein Leasingaufwand erfasst. In der abgebildeten Tabelle ist ersichtlich, welche Be­träge im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen in der Ge­winn- und Verlustrechnung erfasst wurden.

Es lagen keine Erträge aus Unterleasingverhältnissen vor. Ins­gesamt betrug der Mittelabfluss aus Leasingverträgen im ab­gelaufenen Geschäftsjahr 19,5 Millionen € (Vorjahr: 21,3 Mil­lionen €). Zusätzlich zu den Leasingverhältnissen bestehen im PCC-Konzern geringe Verpflichtungen aus Mietverhältnissen. Ein entsprechendes Fälligkeitsprofil wird im folgenden Ab­schnitt (37) dargestellt.

(37) Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die Eventualverbindlichkeiten resultieren im Wesentlichen aus einer Bürgschaft an eine finanzierende Bank eines Gemeinschaftsunternehmens. Weiterhin handelt es sich um Ga­rantien, die für nicht konsolidierte Unternehmen zu Gunsten Dritter abgegeben wurden und Verpflichtungen gegenüber Lieferanten sowie gegenüber der öffentlichen Hand betref­fen. Die Veränderung bei den sonstigen Haftungsverhält­nissen resultiert aus der Berücksichtigung von Investitions­zuschüssen, die teilweise noch Rückforderungsansprüche haben können, falls vertraglich vereinbarte Auflagen nicht erfüllt werden sollten. Bei allen Haftungsverhältnissen geht die PCC-Gruppe derzeit davon aus, dass nicht mit einer Inan­spruchnahme zu rechnen ist.

Zum 31. Dezember 2023 bestanden in der PCC-Gruppe sonsti­ge finanzielle Verpflichtungen aus Investitionszusagen, Miet­verpflichtungen und sonstigen Verpflichtungen in Höhe von 25,6 Millionen € (Vorjahr: 61,9 Millionen €). Die Verpflichtun­gen aus Mietverträgen mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr enthalten Verpflichtungen in Höhe von 0,4 Millionen €, die auf kurzfristige Leasingverhältnisse entfallen.

(38) Kapitalflussrechnung und Kapitalstrukturmanagement

Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung zeigt die Veränderungen der Zah­lungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente im Berichtsjahr und wird in Übereinstimmung mit IAS 7 erstellt. Die Zahlungs­ströme werden dabei nach den Bereichen Cashflow aus lau­fender Geschäftstätigkeit, Cashflow aus Investitionstätigkeit und Cashflow aus Finanzierungstätigkeit gegliedert.

Erhaltene Zinsen sowie gezahlte Ertragsteuern werden im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ausgewiesen. Ge­zahlte Zinsen werden im Cashflow aus Finanzierungstätig­keit ausgewiesen. Gezahlte Dividenden sind Bestandteil des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit. Innerhalb des Konzerns gezahlte Dividenden aus Ergebnissen des Vorjahres sind eli­miniert. Auszahlungen an den Aktionär der PCC SE sowie Auszahlungen an Mitgesellschafter bei Tochtergesellschaften sind im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit abgebildet und werden separat ausgewiesen. Der Finanzmittelfonds umfasst den in der Bilanz ausgewiesenen Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten (Kasse, Bankguthaben und kurzfristig hochliquide finanzielle Vermögenswerte).

Bei Veränderungen des Konsolidierungskreises durch Kauf oder Verkauf von Unternehmen (Verlust der Beherrschung) wird der bezahlte oder erhaltene Kaufpreis abzüglich der er­worbenen oder verkauften Finanzmittel als Mittelfluss aus Investitionstätigkeit erfasst. Sollte ein Erwerb oder ein Ver­kauf von Anteilen an einem Tochterunternehmen ohne Sta­tuswechsel erfolgen, so wird dieser im Bereich der Finanzie­rungstätigkeit gezeigt.

Der Abschluss eines Leasingvertrags gemäß IFRS 16 stellt grundsätzlich einen zahlungsunwirksamen Vorgang dar. Aus­zahlungen für Investitionen in Sachanlagen werden saldiert mit Einzahlungen aus Leasing ausgewiesen. In der Bilanzposi­tion Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente waren zum 31. Dezember 2023 mit 4,1 Millionen € (Vorjahr: 3,8 Milli­onen €) nicht zur freien Verfügung stehende Mittel enthalten. Diese entfielen nahezu vollständig auf bereits bereitgestellte Mittel für Investitionsprojekte.

Die folgende Überleitungsrechnung zeigt Änderungen von Finanzverbindlichkeiten, die im Cashflow aus Finanzierungs­tätigkeit als Einzahlung beziehungsweise Auszahlung ausge­wiesen sind. Die zahlungswirksamen Veränderungen belau­fen sich zum Abschlussstichtag auf 23,6 Millionen € (Vorjahr: 13,0 Millionen €).

Kapitalstrukturmanagement

Ziel des Kapitalstrukturmanagements ist es, finanzwirtschaft­lich flexibel zu bleiben, um das Geschäftsportfolio weiterent­wickeln und strategische Optionen wahrnehmen zu können. Ziele der Finanzierungspolitik sind die Sicherung der Zah­lungsfähigkeit, die Begrenzung finanzwirtschaftlicher Risiken sowie die Optimierung der Kapitalkosten. Gesteuert wird auf Basis der Net Debt / EBITDA-Ratio. Diese Kennzahl stellt das Verhältnis zwischen den Nettofinanzverbindlichkeiten, wel­che kurz- und langfristige Pensionsrückstellungen, kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten, Zahlungsmittel und Zah­lungsmitteläquivalente sowie kurzfristige Wertpapiere um­fassen, und dem Ergebnis vor Finanzergebnis, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) dar und ist somit eine dynamische Verschuldungsgröße.

Bei einer Nettoverschuldung in Höhe von 775,5 Millionen € (Vorjahr: 699,4 Millionen €) und einem ausgewiesenen EBIT­DA in Höhe von 112,3 Millionen € (Vorjahr: 292,0 Millionen €) ergibt sich für das Geschäftsjahr 2023 eine Net Debt / EBIT­DA-Ratio von 6,9 (Vorjahr: 2,4). Unser Ziel, diese Kennzahl auf einem Wert unter 5,0 zu halten, wurde damit nicht erreicht.

Einzelne Tochterunternehmen unterliegen aufgrund von Fi­nanzierungsverträgen externen Mindestkapitalanforderun­gen, welche sich in Form von üblichen Financial Covenants, also von Verpflichtungen zur Einhaltung festgelegter finanzi­eller Anforderungen, widerspiegeln. Dies sind unter anderem marktübliche Anforderungen an Mindesteigenkapitalquoten oder auch maximale Verschuldungsgrade. Die Einhaltung dieser Anforderungen wird ebenfalls in der jährlichen Bud­getplanung für das Folgejahr berücksichtigt. Gemäß den zur Konzernabschlusserstellung vorgelegten Informationen der einbezogenen Unternehmen sind im Geschäftsjahr 2023 in zwei Fällen die notwendigen Covenants nicht eingehalten worden. Es gibt seitens des Kreditgebers keine Anpassungen an Kreditkonditionen oder ähnlichen Maßnahmen. Es han­delt sich dabei um jeweils für Kreditverträge typische Finanz­kennzahlen, welche von zwei Tochterunternehmen nicht ein­gehalten wurden.